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Weibliche Vorbilder der Islamischen Geschichte (26 )

  Wir würdigen heute Samana und Hakima Chatun, deren Ruhestätte in Samarra liegt. Samana, war die Gemahlin Imam Dschawads, Sohn des Imam Ridhas (a). Sie hat Imam Hadi (a) zur Welt gebracht und war eine kluge und fromme Gottesdienerin. Ihr Beiname lautet Umm ul Fadhl al-Maghribiya, denn Samana kam aus Marokko. Ihre Gottesehrfurcht war groß. Selten hat sie auf den freiwilligen Fastendienst verzichtet.   Ihr Sohn, Imam Hadi (a) hat über sie gesagt: „Meine Mutter kennt meine Rechtmäßigkeit und sie ist Bewohnerin des Paradieses. Der aufrührerische Satan kann ihr nicht nahekommen und sie bleibt von seiner List unberührt. Gott ist ihr Hüter und sie wird niemals die Reihe der Mütter der Wahrhaftigen und Aufrichtigen verlassen.“   Samana war anfangs eine Sklavin. Imam Dschawad (a) kaufte sie frei und heiratete sie. Imam Dschawad (a) verhalf ihr zu Charakterveredlung und hoher Moral und ließ sie mit den Frauen aus dem Geschlecht Imam Alis (a) , die beispielhaft für ihren Anstand und ihren Glauben waren , verkehren, so dass sie auch von deren Lebensweise lernte. Samanas Gottesdienstbarkeit wuchs zusehends und sie wurde zu einer Koranrezitatorin.   Aus der Ehe Imam Dschawads (a) mit Samana gingen 8 Kinder hervor, nämlich die 4 Söhne Abu al Hassan Imam Ali, , Abu Ahmad Musa Mubaraqa , Abu Ahmad Husain und Abu Musa Imran, und die drei Töchter Fatimah, Chadidschah, Umm Kulthum und Hakima. Ihr Sohn   Abu al Hassan Imam Ali, (214 – 254 nach der Hidschra, 829 – 868 n.Chr.), der auch die Titel al Naqi (der Reine, der Auserwählte) und al Hadi (der Wegführer, Rechtleitende) erhielt, übernahm nach dem Märtyrertod seines Vaters Imam Muhammad al-Taqi al – Dschawad (a) das Imamat der Gläubigen.   Samana starb im Haus ihres Sohnes Imam Hadi (a) . Sie liegt in der Stadt Samarra (Irak) neben ihrem Sohn begraben.   Auch Hakima, Samanas und Imam Dschawads (a) Tochter , gehört zu den hervorragenden Frauen der Islamischen Geschichte. Das Geburtsjahr von Hakima , die Tante des Imam Askari (a) väterlicherseits, wird für den Zeitraum zwischen 213 und 219 nach der Hidschra angenommen (also um 830 n. Chr.). Hakima war Überlieferin von Hadithen . Diese gelehrige Gottesdienerin erreichte hohe spirituelle Stufen. Sie war zugegen als der letzte Imam der Schiiten, der Verheißene Imam Mahdi (Gott möge sein Wiedererscheinen beschleunigen) auf die Welt kam. Sie hat viele Male Imam Mahdi (a) gesehen, als dessen Vater noch lebte und sie handelte nach dem Tod von Imam Askari (a) als Botschafterin des letzten Imams.   Viele Berichte über die Heirat von Nargis und Imam Askari und die Geburt des Verheißenen Imam Mahdi auf dessen baldiges Wiedererscheinen wir hoffen, wurden von Hakima weitergegeben.   Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri berichtet:   Nachdem Abu Muhammad (Imam Hasan Askari) verschieden war, suchte ich Hakima, die Tochter Imam Dschawads (a) und Tante Imam Askaris väterlicherseits auf, um sie über den nächsten Hudschat( und Imam) und die diesbezüglichen Meinungsunterschiede der Bevölkerung und ihre Ratlosigkeit zu befragen. Sie sagte zu mir: `Setz dich!` Ich setzte mich. Dann sagte sie: `O Mohammad! Gott der Höchsterhabene lässt die Erde nicht ohne einen sprechenden oder stillen Beweis (Hudschat) ...!   Ich sagte. `Meine Dame! Hat denn Imam Hasan Askari (a) einen Sohn gehabt? `Sie lächelte und sagte: ` Wenn Imam Hasan (a) keinen Sohn hätte, wer sollte dann der nächste Imam sein, wo ich dir doch gesagt habe, dass nach dem Imamat von Hasan und Husain (a) nie wieder zwei Brüder Imam sein werden.` Ich sagte: `Meine Dame! Erzähl mir die Geschichte von der Geburt und der Abwesenheit meines Mulas (Freund und Helfers, Imams)...!`   Hakima sagte: `Imam Hadi (a) verschied und Abu Mohammad (Imam Askari) trat an die Stelle seines Vaters und immer wenn ich ihn besuchte, habe ich mich auch mit seiner Gemahlin Nardschis (Nargis) getroffen. Einmal wollte mir Nardschis (als Geste des Respektes) meine Schuhe abnehmen und sagte: `O meine Dame, gib mir deine Schuhe!` Ich sagte: `Du bist meine Fürstin und meine Herrin, bei Gott, ich gebe dir nicht meine Schuhe und lass nicht zu, dass du mir dienst, sondern ich diene dir!“   Als (Imam) Abu Mohammad Askari (a) dies hörte, sagte er: `Liebe Tante! Gott möge dich lohnen!`   „Hakima berichtet weiter:   `Ich saß bis zum Abend beim Imam und dann sagte ich meiner Gehilfin, sie solle meinen Übermantel bringen, weil ich nach Hause gehen will. Da sagte der Imam: `Nein, liebe Tante! Bleib diese Nacht bei uns, denn heute nacht kommt jenes Kind, das bei Gott dem Allmächtigen hochgeschätzt ist, zur Welt und durch das Gott die Erde, nachdem sie abgestorben ist, wieder belebt!`   Ich sagte: `Mein Herr! Wer wird es zur Welt bringen? Ich habe bei Nardschis keine Anzeichen einer Schwangerschaft bemerkt!`   Da sagte er: `Es ist aber Nardschis, die ihn zur Welt bringt.`“   Hakima erzählte laut Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri weiter:   `Ich ging zu Nardschis, aber fand keine Zeichen der Schwangerschaft bei ihr, kehrte zum Imam zurück und erzählte ihm das. Da lächelte er und sprach: `Bei Tagesanbruch werden die Zeichen der Schwangerschaft für dich erkennbar werden, denn sie ist wie die Mutter Moses, bei der keine Anzeichen der Schwangerschaft zu sehen waren und bei der niemand von Moses etwas wusste, bis er zur Welt kam, denn der Pharao war auf der Suche nach Moses und ließ schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen und mit dem Verheißenen Mahdi verhält es sich genauso wie mit Moses (a)!`“   Hakima berichtet, dass sie zu Nardschis zurückging und bis zum Tagesanbruch auf sie achtete. Als der Sonnenaufgang herannahte, stand sie beängstigt auf und legte ihren Arm um Nardschis. Sie berichtet: `Imam Askari (a) rief: `Tante: Lies die Sure Qadr ` „und ich begann diese Sure zu sprechen: `Wir sandten ihn in der Nacht der Herrlichkeit herab ...` und dann fragte ich Nardschis, wie es ihr geht. Sie sagte: `Die Verfügung, die mein Mula (der Imam) angekündigt hat, ist in Erscheinung getreten!` Ich verlas weiter für sie aus dem Koran, was mein Herr (der Imam) gesagt hatte,   und das Ungeborene antwortete mir und sprach wie ich Koranverse und grüßte mich.`   Hakima erzählte laut Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri weiter: `Mich überkam große Angst, als ich dies hörte, aber Abu Mohammad (Imam Hasan Askari) rief : `Sei nicht erstaunt über Gottes Verfügung ! Gott der Erhabene macht uns als kleines Kind sprechend und als Erwachsene zu Seinem Beweis (Hodschat) auf der Erde. „ Kaum hatte ich den Satz bis zu Ende gehört, als Nardschis plötzlich meinen Blicken verborgen ward. Ich konnte sie nicht sehen, so als ob zwischen mir und ihr ein Schleier gefallen wäre. Schreiend lief ich zu (Imam Abu Mohammad (a) er sagte: `Ach liebe Tante! Kehr zurück! Du wirst sie dort vorfinden, wo sie war!`“   „Hakima berichtet : `Ich kehrte zurück und bald darauf fiel der Schleier der zwischen uns war . Ich sah Nargis umgeben mit einem so hellen Licht, dass ich nicht hinschauen konnte und ich sah dieses Kind (a), das sich zur Niederfallung auf beiden Knien zur Erde heruntergebeugt hatte, beide Zeigefinger gen Himmel erhob und das Glaubensbekenntnis sprach:   Ich bekenne: `Es gibt keinen Gott außer Gott und mein Vorfahre Mohammad ist der Prophet Gottes und mein Vorvater Amir ul Muminin ... und der Knabe nannte alle Imame nacheinander bis sein Name an der Reihe war. Da sagte er: `O Gott! Lass das geschehen was du mir verheißen hast und vollende mein Werk und festige meinen Schritt und lass durch mich die Erde voller Gerechtigkeit werden.`   Abu Mohammad (Imam Hasan Askari) (a) rief:   `O Tante, bring ihn mir!` Ich nahm ihn hoch und brachte ihn seinem Vater. Als der Knabe in meinen Armen war , grüßte er seinen Vater und Imam Hasan Askari (a) nahm ihn entgegen. Eine ganze Weile später sagte er: „Bring ihn zu seiner Mutter, damit sie ihn stillt und dann bring ihn wieder zu mir zurück!“     Hakima schilderte   Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri, der über diese wunderbaren Geschehnisse berichtete, daraufhin noch weitere Erlebnisse:   „`Nachdem Imam Askari (a) verschieden war, habe ich bei Gott, ihn jeden Morgen und Abend gesehen und er hat mir mitgeteilt, wonach du (Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri) fragst und ich teile es euch mit . Bei Gott! Manchmal möchte ich ihn etwas fragen, aber er kommt mir mit der Antwort auf meine Frage zuvor. Letzte Nacht hat er mir verheißen, dass du kommen wirst und gesagt: Ich teile dir die Wahrheit mit.`“   Mohammad Ibn Abdullah Mazaheri sagt: „Ich schwöre bei Gott, Hakima hat mir Dinge mitgeteilt, von denen außer Gott niemand weiß und mir war klar, dass diese Wahrhaftigkeit und diese Weisheit von Gott kam. Denn Gott hat sie über Dinge unterrichtet, über die er keines seiner Geschöpfe unterrichtet hat.“   Hakima Chatun verstarb im (274 n.d. Hidschra)   circa. 887 n. Christus Sie wurde in Samarra neben der heiligen Grabstätte von Imam Hasan Askari und Imam Hadi (a) beigesetzt.