Taqlid eines Mujtahid, kurz Taqlid, ist ein juristischer Begriff und bezeichnet eine Person, die mit der Befolgung eines Mujtahids in den praktischen Regeln der Religion betraut ist. Einem Mujtahid muss gefolgt werden, wenn er eine vollständige Person ist, d. h. ein Mann, ein Schiit, eine rechtmäßig geborene Person und gerecht. Nach Ansicht der meisten schiitischen Juristen sollten Menschen in juristischen Angelegenheiten, die von den Mujtahids bestritten werden, nach der Fatwa der kenntnisreichsten Person handeln. Nach Ansicht einiger Juristen sind Handlungen einer Person, die ohne Befolgung handelt, ungültig, während Handlungen anderer nur unter bestimmten Bedingungen gültig sind. Die Diskussion über die Notwendigkeit von Taqlid ist unter den Schiiten seit der Zeit der Imame weit verbreitet und hat seit der Zeit von Sayyid Murtaza (5. Jahrhundert) Eingang in die Bücher des Usul al-Fiqh gefunden. Seit dem 10. Jahrhundert ist sie in die Bücher der argumentativen Rechtswissenschaft und dann in die Abhandlungen zur Erklärung von Sachverhalten eingegangen. Schiitische Juristen haben Verse des Korans, wie den Vers von Nafr, und eine Gruppe von Hadithen sowie rationale und vernünftige Gründe zitiert, wie die Notwendigkeit für einen Unwissenden, sich an einen Gelehrten zu wenden, um die Zulässigkeit oder Notwendigkeit von Taqlid zu beweisen. Einige Juristen haben in dieser Hinsicht auch Konsens behauptet. Ein Mujtahid, der von Menschen nachgeahmt wird, wird Marja‘ Taqlid genannt, und jemand, der einen Mujtahid nachahmt, wird „Maqlid“ genannt. In den wesentlichen Elementen und Prinzipien der Religion ist kein Platz für Nachahmung. Man muss durch Forschung und Untersuchung zu einer Schlussfolgerung gelangen. Die Akhbari-Bewegung im schiitischen Islam sowie eine Reihe anderer Juristen lehnen die Nachahmung von Mudschtahids ab, die sich auf rationale und spekulative Gründe stützen.

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„Taqlid“ - Die religiöse Nachahmung

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: die Authentizität der Überlieferungen.............................................................. 2
2 Darstellung der Überlieferungen......................................................................................... 3
3 Die Art und Weise der Anwesenheit und ihre Ursachen .................................................... 5
4 Der Beweis für ihre Anwesenheit ....................................................................................... 7
5 Antwort auf Behauptungen ................................................................................................. 8
6 Findet die Anwesenheit im Diesseits oder im Jenseits statt?.............................................. 9
1 Einleitung: die Authentizität der Überlieferungen
Die Experten der Überlieferungswissenschaft (Ĥadeethwissenschaft) unterteilen die Überlieferungen grob in drei Kategorien:
1. Überlieferungen, welche einen, zwei oder drei Überlieferer haben (آحاد روايات(
2. Überlieferungen, welche zuverlässig sind (المستفيضة الروايات(
3. Überlieferungen, welche zweifelsfrei bestätigt werden (المتواترة الروايات(
Wenn eine Überlieferung unter dem dritten Punkt fällt, dann ist eine absolute Gewissheit vorhanden, dass diese Überlieferung vom reinen Mund des Gesandten Gottes (s.) oder seiner Ahl
al Bayt (a.) stammte. Die Überlieferungen, welche für den Beweis der Anwesenheit der Ahl al
Bayt (a.) zum Zeitpunkt des Todes eines jeden Menschen verwendet werden, sind entweder
zuverlässig (Punkt 2) oder zweifelsfrei bestätigt .

Al-Gilāni sagt: „Die Überlieferungen, welche besagen, dass der Gesandte Gottes (s.) und
die fehlerlosen Imame aus der Ahl al Bayt (a.) und Fatima al-Zahrā‘ am Zeitpunkt des
Todes anwesend sein werden, sind zahlreich und zweifelsfrei bestätigt.“
Weiterhin sagt Allamah al-Madschlisi
in seinem Werk Biĥār al-Anwār: „Wisse, dass die
Berichte, welche bestätigen, dass der Gesandte Gottes (s.) und seine Ahl al Bayt (a.) am
Zeitpunkt des Todes anwesend sind, allesamt zuverlässig sind.“
Aus diesen Aussagen lässt sich schließen, dass die Überlieferungen hinsichtlich dieser Thematik entweder zweifelsfrei bestätigt oder aber vertrauenswürdig sind. Aus diesem Grund
darf nicht angenommen werden, dass die Beweise bezüglich dieser Thematik schwach sind
oder dass sie von einzelnen Überlieferern stammen, denn ein Grundsatz in der
Ĥadeethwissenschaft besagt, dass die Glaubensüberzeugungen nicht mit Überlieferungen bewiesen werden dürfen, welche nur einzelne Überlieferer haben.
2 Darstellung der Überlieferungen
Im Folgenden mögen einige der Überlieferungen aufgeführt werden, welche die Tatsache
beweisen, dass der heilige Gesandte Gottes (s.) und seine reine Ahl al Bayt (a.) zum Zeitpunkt
des Todes anwesend sein werden.

Die Anwesenheit der Ahl al Bayt (a.) beim Zeitpunkt der Trunkenheit des Todes

Der Kern dieser Diskussion geht auf die Untersuchung des Prophetentums im Heiligen Koran zurück. Der koranische Ansatz zur Behandlung des Prophetentums umfasst zwei Aspekte:
1. Allgemeines Prophetentum
2. Spezifisches Prophetentum
Unter allgemeinem Prophetentum verstehen wir eine Reihe von Regeln und Aspekten, die nicht auf einen bestimmten Propheten beschränkt sind, sondern allgemeingültig sind und alle Propheten und Gesandten einschließen. Dazu gehören beispielsweise Unfehlbarkeit, Zeugnisse von Taten am Tag des Jüngsten Gerichts usw. Unter spezifischem Prophetentum verstehen wir hingegen Aspekte, die jeden Propheten individuell betreffen, wie beispielsweise die Endgültigkeit des Heiligen Propheten (Friede sei mit ihm).
Die Diskussionsmethode dieses Buches zur Darstellung der Regeln des allgemeinen Prophetentums beginnt mit der Darlegung der ersten und wichtigsten Aspekte des allgemeinen Prophetentums – der Unfehlbarkeit der Propheten – und untersucht und analysiert anschließend die wahren Merkmale und Hauptelemente der Unfehlbarkeit der Propheten im Hinblick auf den koranischen Ansatz zur Frage des Prophetentums. Die folgende Arbeit enthält folgende Teile:

- Begehen Propheten Fehler in der Umsetzung der Religion?
- Shiitische Überlieferungen über das Vergessen des Propheten und ihre Widerlegungen
- Die absolute Fehlerfreiheit und ihr Beweis

Die Fehlerlosigkeit der Propheten in der Umsetzung der Religion

Einheit der Existenz (Wahdat al-Wujud) bedeutet, die Existenz aller Wesen als eins zu betrachten oder an das wahre Nichts außer Gott zu glauben. Es handelt sich um eine mystische Theorie über den Monotheismus und die Beziehung zwischen Gott und dem Universum. Einheit der Existenz ist die Erfahrung und das zentrale Konzept aller verschiedenen Mystizismen. Dieses Konzept wird der Pluralität der Existenz gegenübergestellt: Pluralität der Existenz in dem Sinne, dass es eine einzigartige Existenz gibt, so zahlreich wie alle Wesen im Universum; ohne die geringste Gemeinsamkeit zwischen diesen Wesen.
Einheit der Existenz gilt als der grundlegendste und umfassendste Glaube des Sufismus und als Achse der mystischen Weltanschauung; eine Achse, die einen erheblichen Einfluss auf andere Achsen dieser Weltanschauung hatte. Forscher betrachten sie als das komplexeste Thema der islamischen Mystik und der göttlichen Wissenschaften. Diese Komplexität gilt als Ursache für ihr Missverständnis. Die vorliegende Arbeit enthält folgende Teile:

- Die verschiedenen Arten der Existenzen und ihr Verhältnis zueinander
- Die Einheit der notwendigen Existenz
- Die verschiedenen Stufen des Einheitsbekenntnisses des Wesens

„Waĥdat al-Wujūd“ – Die Einheit der Existenz

Die Koranauslegung anhand des Korans ist eine Methode, bei der zum Verständnis der Bedeutung eines Verses andere Verse herangezogen werden, die diesem Vers thematisch und inhaltlich ähnlich oder verwandt sind. Diese Methode der Koranauslegung wurde eingeführt, indem Verse einander gegenübergestellt und verglichen werden, wobei sie als Zeugen und Bekräftiger füreinander dienen und durch Argumentation miteinander verglichen werden, um zum Verständnis der Verse zu gelangen. Es wird gesagt, dass in den Reden der schiitischen Imame die Methode der Koranauslegung anhand des Korans mit Ausdrücken wie „Tasdiq“, „Nutq“ und „Shahadah“ erwähnt wird. Muslimische Gelehrte wie Allamah Tabataba'i, ein schiitischer Kommentator, Muhammad Hadi von Ma'rifat, Muhammad Amin Astarabadi und Ibn Taymiyyah, ein Gelehrter der hanbalitischen Schule, betrachten diese Auslegungsmethode als den zuverlässigsten Weg, um göttliches Wissen zu erlangen. Um die Bedeutung der Methode der Koraninterpretation anhand des Korans zu verdeutlichen, wurden Verse zitiert, die auf die Eigenschaft des Korans als Licht, seine Erklärung, seine Unbestreitbarkeit, die Einheitlichkeit der Verse und die Autorität der festen Verse des Korans hinweisen.

Die vorliegende Arbeit enthält folgende Teile:

- Die Theorie von der Interpretation des Qur’ān mit dem Qur‘ān
- Beweise und Notwendigkeiten
- Praktische Beispiele anhand der reinen Überlieferungen

Die Interpretation des Qur’ān mit dem Qur‘ān

Die vorliegende Arbeit enthält folgende Teile:

- Die Aufgabe der wissenschaftlichen Institution der Rechtsschule der Ahl al Bayt (a.)
- Der „Fiqh“ und die Religion im Sprachgebrauch und in den reinen Quellen
- Die „Marja`iyya“ und „Wilāyat al-Faqih“ als Umsetzung der 2 wichtigsten Aufgaben

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung .................................................................................................. 2
2. Die Aufgaben des Gesandten Gottes (s.) und der reinen Imame (a.)................................. 3
3 Die Rechtsgelehrten (Fuqahā) sind die Anvertrauten der Propheten................................. 5
4. Der „Fiqh“ (الفقه (in den heiligen Schriften ......................................................................... 7
4.1 Der „Fiqh“ im heiligen Qur’an.................................................................................... 7
4.2 Der „Fiqh“ in den reinen Überlieferungen .................................................................. 8
5 Die Bedeutung des Wortes „Religion“ (الدين (................................................................... 11
5.1 Die Bedeutung, die der Qur’an für die Religion vorsieht.......................................... 12
6 Die Umsetzung in der heutigen Zeit ................................................................................ 14
6.1 Die Umsetzung der ersten Aufgabe (Marja’iyya) ..................................................... 14
6.2 Die Umsetzung der zweiten Aufgabe (Wilāyat al-Faqih) ......................................... 16
7 Versuche der Feinde, diese Institutionen zu schwächen .................................................. 17

Die Rolle der Fuqahā in der Zeit der großen  Verborgenheit

Vorwort des Übersetzers
Der Großteile der Muslime sind sich darin einig, dass die Hauptquellen der religiösen Erkenntnisse der heilige Qur’an und die gesegnete Verfahrensweise (Sunnah) des Gesandten
Allahs (s.) sind. Allerdings besteht Uneinigkeit in der Setzung der Prioritäten: Wird der Qur’an der Sunnah vorgezogen oder wird die Sunnah dem Qur’an vorgezogen? Werden die
Überlieferungen im Lichte des Qur’an betrachtet oder wird der Qur’an im Lichte der Überlieferungen betrachtet? Die unterschiedlichen Antworten auf diese Fragen haben den Verlauf und die Ausrichtung der jeweiligen Rechtsschulen stark beeinflusst. So haben beispielsweise diejenigen Rechtsschulen, welche die Sunnah dem heiligen Qur’an vorgezogen hat, Überlieferungen als glaubwürdig abgestempelt, welche das vollkommene Bild des Gesandten Gottes (s.) schmähen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Autorität mancher Persönlichkeiten, wie beispielsweise Bukhari oder Muslim, dazu geführt hat, dass lieber Überlieferungen angenommen werden, welche den Rang des Gesandten Gottes (s.) erniedrigen, als diesen beiden Persönlichkeiten Fehler in der
Sammlung der Überlieferungen zuzuschreiben. Die Rechtsschule der Ahl al Bayt (a.) ist jedoch davon nicht ausgenommen, denn auch dort finden wir Überlieferungen, die eher angenommen werden, als dass man großen Persönlichkeiten wie Schaikh al-Saduq (r.) oder Schaikh al-Tusi (r.) widerspricht. Hierbei ist also deutlich sichtbar, dass der Islam einen Charakter der Überlieferungen angenommen hat als einen Charakter des heiligen Qur’an. Ausdiesem Grund spricht Ayatollah Al-Haydari von einem „Islam der Überlieferungen“ und einem „Islam des Qur’an“. Die vorliegende Abhandlung ist eine wörtliche Übersetzung der Worte von Ayatollah Al-Haydari.

Die vorliegende Arbeit enthält folgende Teile:

- Die Unverfälschtheit des heiligen Qur‘an
- Wie verhält sich der Qur’an und die Sunnah zueinander?
- Die Vernachlässigung des Qur’an in den religiösen Institutionen

Vom Islam der Überlieferungen zum Islam des Qur‘an, Teil 1

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Sayyed Haydar al-Musawie

Sayyed Haydar al-Musawie

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