Die Muslime grüßen Jesus und Maria (1)
Die Muslime grüßen Jesus und Maria (1)
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Von den 114 Suren des Korans trägt eine den Namen einer Frau. Diese Frau ist Maria, Mutter Jesu. Auf Arabisch: Maryam. Es ist die Sure 19, die von den Propheten Zacharias, von Johannes und Abraham und anderen Propheten und von Jesus und seiner Mutter Maria handelt. Da nun wieder in der christlichen Welt und auch unter den Muslimen der Geburt Jesu – gegrüßet sei er - gedacht wird, möchten wir in einer kurzen Beitragsserie 20 Koranverse aus der Sure Maryam betrachten, nämlich die Verse 16 bis 36. Dieser Koranausschnitt beginnt mit folgenden Worten: „Und gedenke in dieser Schrift – im Koran – Marias! „Und gedenke in dieser Schrift Marias, als sie sich von ihrer Familie trennte und sich an einen Ort zurückzog, der östlich lag.“ Maria besaß einen tiefen Glauben an Gott. Sie widmete ihr Leben, wie es ihre Mutter Gott versprochen hatte, der Anbetung ihres Schöpfers – dem Gott-Dienen. Maria zog sich in den östlichen Teil von Beyt- ol- Moqadas in das Gotteshaus von Jerusalem, zurück. Wahrscheinlich lag dieser Ort mehr als die anderen abseits vom Trubel des Alltags. Maria verbarg sich hinter einem Vorhang, durch den sie sich wie mit einem Schleier von den Blicken der anderen trennen konnte . Sie wollte sich ganz Gott zuwenden und in das Gebet vertiefen. So steht es im Koran, im Vers 16 der Sure 19, Maryam. Und weiter lesen wir: „Da sandten wir unseren Geist zu ihr und er erschien ihr in Gestalt eines schönen Menschen!“ Der Geist wird im Koran „Ruh“ genannt . Ruh ist der Name für einer größten Engelsboten Gottes. Fast alle bekannten Korankommentatoren sind der Meinung, dass dieser Engelsbote Gabriel gewesen ist. Der Name „Ruh“ , bedeutet “Geist” aber auch “Leben” . Er passt zu diesem Engelsboten, denn er hat den Propheten lebensspendende Botschaften überbracht. Aber er überbrachte auch Maria eine lebendige Botschaft. Maria erschrak zutiefst, als der Fremde ihre Gebetsnische, in die sie sich zurückgezogen hatte, um fern des alltäglichen Trubels sich in das Gespräch zu Gott zu vertiefen, betrat. Maria, die im Schoße ihrer gottesfürchtigen Mutter und in der Obhut des Gottesfreundes Zacharias aufgewachsen war, war immer darauf bedacht gewesen, moralisch unversehrt zu bleiben. Sie wurde von allen als Sinnbild der Keuschheit und der Gottesfurcht betrachtet. Wie mochte ihr zumute gewesen sein, als sie den Fremden plötzlich an diesem abgeschiedenen Ort sah! Eine große Angst überkam sie und sie rief: „Ich suche Zuflucht bei Gott, dem Allbarmherzigen, vor dir, wenn du Ihn fürchtest!“ Mit diesen Worten rief Maria – gegrüßet sei sie – Gott um Beistand an und sie appellierte an die Gottesfurcht des Fremden. Vielleicht konnte sie ihn auf diese Weise von einer bösen Absicht abhalten. Ihre Worte entsprangen dem festen Glauben daran, dass keine Macht über der Macht Gottes steht und Er auch unter den schlimmsten Bedingungen der beste Helfer ist, an den der Mensch sich wenden kann. Sie rief: „ Ich suche Zuflucht bei Gott vor dir, wenn du Ihn fürchtest!“ Maria wartete , erfüllt von Furcht und Entsetzen, wie der Fremde, der ihre abgeschiedene Gebetskammer betreten hatte, reagieren würde. Da sprach dieser: „Ich bin der Bote deines Schöpfers und Erhalters.“ Maria atmete erleichtert auf! Aber ihre Erleichterung sollte nur kurz anhalten, denn der Bote Gottes fuhr fort: “Ich bin gekommen um dir einen lauteren Sohn zu schenken!” Und wieder erschrak Maria zutiefst. Wie konnte es möglich sein, dass sie ein Kind bekommen sollte? Und sie sprach: „Wie soll ich einen Sohn bekommen, wo doch kein Mensch mich berührt hat und ich keine liederliche Frau gewesen bin?“ Ja, wie konnte es sein, dass Maria ein Kind bekommt. Sie hatte niemanden geheiratet, und nie hatte sie gegen das Gebot der Schamhaftigkeit verstoßen. Sie hatte noch nie davon gehört, dass jemand auf einem anderem Wege ein Kind empfangen kann, als auf diesen beiden ihr bekannten Wegen. Gab es denn noch andere Möglichkeiten, schwanger zu werden? Maria war erneut total erschrocken. Doch der Bote Gottes in Mannesgestalt sprach, nachdem er der Jungfrau Maria die Geburt eines Sohnes angekündigt hatte: „ Es sei so! - Dein Schöpfer und Erhalter hat gesagt: Dies ist für mich eine leichte Sache!“ Maria atmete erneut erleichtert auf: Sie war sich nun gewiss: Diese Botschaft kommt von Gott. Warum hatte sie nur im Rahmen des Gewöhnlichen gedacht? War Adam nicht auch auf andere Weise als die anderen Menschen entstanden? Warum sollte sich dies nicht wiederholen? Dies ist für Gott wahrhaftig ein Leichtes! Marias Erleichterung war groß und verwandelte sich in Freude, als der Engel ihr die Botschaft Gottes über die Bedeutung dieses Kindes, das sie gebären sollte, verkündete: „Wir wollen ihn, zu einem Zeichen für die Menschen und einen Segen von uns werden lassen. Dies ist beschlossen!“ Dies waren also die Verse 16 bis 21 der Sure Maryam.