Die spirituelle Zurückgezogenheit (Teil 1): Einleitung
Die spirituelle Zurückgezogenheit (Teil 1): Einleitung
Author :
Sayyed Haydar al-Musawie
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Die spirituelle Zurückgezogenheit (Al-I`tikaf) ist im Gegensatz zum Gebet, Fasten, Pilgerfahrt etc. ein empfohlener Gottesdienst. Hierzu zieht man sich für mindestens 3 Tage in die Moschee zurück und verrichtet verschiedene gottesdienstliche Handlungen. Es gibt jedoch bestimmte Bedingungen und Verpflichtungen, welche man beachten muss, wenn man die spirituelle Zurückgezogenheit verrichten möchte. Diese Regularien werden in diesem Bereich erläutert.
وَاعْبُدْ رَبَّكَ حَتَّى يَأْتِيَكَ الْيَقِينُ
Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt. (Sure 15, Vers 99) Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Die Bedingungen des I`tikaf 3. Die Verpflichtungen des I`tikaf 4. Die Regularien des I`tikaf 1. Einleitung Das Wort „al-I`tikāf“ (الاعتكاف) bezeichnet in der arabischen Sprache das Verbleiben an einem Ort. Im religionsrechtlichen Kontext versteht man darunter das Verbleiben in der Moschee, um Allah, Gepriesen und Erhaben sei Er, anzubeten. Es ist ein Konzept, dass sowohl im heiligen Qur’an als auch in den reinen Überlieferungen verankert ist. Nachdem die islamische Gesetzgebung die Idee von der absoluten Zurückgezogenheit von den Menschen und dem diesseitigen Leben getadelt hat[1], hat sie die innere spirituelle Zurückgezogenheit (al-I`tikāf) für eine begrenzte Zeit gestattet. Zum einen besteht das Ziel darin, dass die Verbindung des Menschen zu seinem Schöpfer ausgebaut und intensiviert wird, zum anderen soll auch die Anbetung Gottes verstärkt werden, damit der Mensch zum alltäglichen Leben mit einem stärkeren Glauben und neuer Kraft zurück kehren kann. Die spirituelle Zurückgezogenheit kennzeichnet sich dadurch, dass der Mensch drei Tage in der Moschee verbleibt und einige Bedingungen erfüllen muss, wie beispielsweise das Fasten an diesen Tagen oder die Zurückhaltung vom anderen Geschlecht. Sämtliche Bedingungen und Regularien der Zurückgezogenheit soll im Folgenden erläutert werden, so Gott will. [1] Der heilige Qur’an: „Das Mönchstum jedoch, dass sie sich erfanden - das schrieben Wir ihnen nicht vor“ [Sure 57, Vers 27]