Weibliche Vorbilder der Islamischen Geschichte (6)
Weibliche Vorbilder der Islamischen Geschichte (6)
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Der Pharao saß mit seiner Gemahlin am Nilufer nahe seines Palastes. Da fiel ihr Blick auf einen dunklen Gegenstand auf dem Wasser. Es war eine Holztruhe. Sie kam direkt auf sie zugetrieben. Der Pharao befahl, man solle diese Truhe aus dem Wasser holen und sie öffnen. In der Truhe lag ein hübscher kleiner Junge. Es war Musa (Moses) – gegrüßet sei er – der Prophet Gottes. Gott hatte seiner Mutter eingegeben, dass sie das Leben ihres Kindes retten kann, wenn sie es in eine Truhe legt, und auf dem Nil aussetzt. Er hatte ihr versprochen, den Säugling zu beschützen. Der Pharao sagte: „Das ist eines der Kinder der Söhne Israels! Tötet es!“ Das Kleine schwebte in Lebensgefahr. Aber Asia, die Gemahlin des Pharaos war von dem Anblick des Knabens entzückt und sie sagte zum Pharao: „(dieses Kind ist) Eine Augenweide mir und dir! Tötet es nicht. Vielleicht erweist es sich nützlich für uns, oder wir nehmen es als Sohn an. ...“ (Sure 28, Vers 9) Asia konnte mit ihren klugen Worten den Pharao davon abbringen, das Kind zu töten. Auch der Pharao verspürte plötzlich so etwas wie Zuneigung zu dem kleinen Musa. In diesem Teil unseres Beitrages über die weiblichen Vorbilder in der Geschichte des Islams sprechen wir über Asia, die Frau des Pharaos. Sie ist ein Vorbild für Standhaftigkeit und Religiösität inmitten einer von Götzenanbetung und Unrecht geprägten Umgebung. Sie wird im Koran als Vorbild für alle Frauen und Männern vorgestellt. Ramses der II und seiner prächtiger Palast hatten seine Gemahlin Asia nicht beeindrucken können. Ihr reines Herz war erfüllt mit dem Glauben an den Einen Gott. Asia vermochte mit ihrem festen Glauben an den Allmächtigen, sich von dem Unglauben des Pharao und dem sündigen Milieu des Palastlebens freizuhalten. Der Heilige Koran stellt sie Männern und Frauen als Vorbild vor, damit keiner denken soll, dass eine ungeeignete Umgebung eine Entschuldigung dafür sein kann, dass der Mensch den Irrweg wählt. Der Pharao war ein Tyrann. Er hatte die ägyptische Gesellschaft in mehrere Schichten aufgeteilt, damit keiner einen Aufstand verüben kann. Die Söhne Israels behandelte er wie Sklaven und unterdrückte sie. Seine Untertanen mussten schuften, damit er stolze Paläste errichten kann. Der Pharao bezeichnete sich als Gott über die Menschen und als ihr Erhalter. Niemand wagte eine Befehlsverweigerung gegenüber ihm. Aber seine Gemahlin Asia war rein. Sie lehnte die hochmütige und frevelhafte Vorgehensweise ihres Gemahls ab und machte ihm deswegen Vorwürfe. Eines Nachts hatte der Pharao einen Traum. Im Traum sah er die Vernichtung seines königlichen Palastes. Erschreckt wachte er auf und ließ die Tempelpriester kommen, damit sie seinen Traum deuten. Diese prophezeiten ihm: Ein Nachkomme der Söhne Israels wird bald dein Reich zerstören. Da gab der Pharao Befehl, man solle alle männlichen Neugeborenen der Bani Israel töten. Die Töchter sollte man verschonen. Pharao plante eine Generationsausrottung an den Söhnen Israels. In dieser gefahrvollen Zeit kam der Gottgesandte Musa (Moses) auf die Welt. Gott hatte bestimmt, dass Moses im Palast des Pharaos bei Asia aufwächst und auf diese Weise in Sicherheit bleibt. Als Asia ihrem Gemahl vorschlug, Moses als Sohn anzunehmen, rettete sie ihn in Wahrheit vor dem Tod, der ihm ansonsten gewiss war, und durch ihren Vorschlag verhalf sie einem ganzen Volk, nämlich den Kindern Israels, zu ihrer Rettung. Im Koran wird die Einstellung von Frauen wie Asia, die klug und weitsichtig denken und handeln, als nützlich und wegbereitend vorgestellt. Hätte der Pharao auch in anderen Dingen auf die rechtschaffene und vernünftigte Ansicht seiner Gemahlin gehört, wäre er niemals ertrunken und hätte er sich niemals mit eigenen Händen zum Hölleninsassen gemacht. Eine rechtschaffene und freidenkerische Frau kann also der beste Berater auf dem Weg zur Rettung eines Mannes und sogar für die ganze Gesellschaft sein. Als Musa (Moses) (a) zum Propheten berufen worden war, hat Asia sich ihm rasch angeschlossen und sich zu dem Einen Gott bekannt. Doch sie verbarg lange Zeit ihren Glauben. Der Pharao war soweit gegangen, dass er sich selber als Gott der Menschen bezeichnete . Asia aber glaubte fest an Gott und liebte ihn inständig. Daran konnte die Macht des Pharaos nichts ändern. Gott hat im Koran die Gemahlin des Pharaos als Vorbild für einen Menschen mit aufrichtigem Glauben vorgestellt. Gott rettete sie und ließ sie ins Paradies einkehren. Die Frauen spielen genauso wie die Männer eine Rolle dabei die Gesellschaft zu verbessern , zum Guten anzuspornen und das Schlechte zu verwerfen, und an dem Kampf gegen Verdorbenheit und Unrecht in der Gesellschaft effektiv mitzuwirken. Asia gehörte zu den standhaften Frauen, die diese Aufgabe bestens erfüllte. Daher wurde sie in der Sure Tahrim (Sure 66 ) im Vers 11 von Gott als Vorbild für die Gläubigen vorgestellt . Dort heißt es: „Und Allah legt denen, die glauben, das Beispiel von Pharaos Frau vor, da sie sprach: «Mein Herr! Baue mir ein Haus bei Dir im Garten und befreie mich von Pharao und seinem Werk und befreie mich von dem Volk der Frevler!» Gemäß Koran vermochte Asia Recht und Wahrheit zu erkennen. Sie hatte den Mut, nicht ihrem ungläubigen Gemahl zu folgen sondern bewahrte vielmehr ihre Freiheit auf eine eigene Überzeugung. Daher stellt der Koran diese Frau als Vorbild für gläubige Männer und Frauen vor. Dies ist der beste Beweis dafür, dass die Frauen Selbstständigkeit hinsichtlich ihres Glaubens besitzen. Asia war mutig, standhaft und Gottes Dienerin. Ihre Tapferkeit und ihr fester Glaube hat sie zu einer gläubigen Frau gemacht, um deren Stellung bei Gott im Paradies andere aufrichtige Gläubige sie beneiden. Als der Pharao gewahr wurde, dass seine Gemahlin sich zu Moses und zu Gott bekennt, versucht er sie von ihrem Glauben abzubringen. Aber Asia ließ nicht von der Überzeugung ab, dass sie nur dem Einen Gott dienen darf. Asia diskutierte mit dem Pharao ausführlich über die Rechtmäßigkeit des Propheten Moses. Schließlich zog sie sich vom Pharao zurück . Sie verteidigte Moses, während der Pharao die Anhänger des Moses foltern und ermorden ließ. Als der Pharao schließlich einen der Gläubigen, der im Koran als „Gläubiger unter den Leuten Pharaos „Mumin Al-e Fer`un“ bezeichnet wird, auf grausame Weise töten ließ, konnte Asia nicht mehr schweigen und verurteilte Pharao in der Öffentlichkeit. Daraufhin hat Pharao wütend in aller Niedertracht seine Gemahlin Asia mit den übelsten Methoden foltern lassen. In einigen Überlieferungen heißt es, dass Pharao seine Frau unter die gleißenden Sonne mit 4 Nägeln auf dem Boden festnageln und foltern ließ. Asia ging Gott zuliebe auf diese Weise dem Märtyrertod entgegen. Asia bewies die Furchtlosigkeit und Ausdauer einer gläubigen Frau, die im Bekenntnis zur Wahrheit und im Widerstand gegenüber die Unwahrheit bereit war, ihr Leben zu opfern. Dies ist eine große Lehre für alle in der Geschichte, die nach Recht, Wahrheit und Vollkommenheit streben. Der Prophet des Islams (Friede sei mit ihm) hat Asia zu den vier großen Frauen der Menschheit gezählt und sie neben seine Tochter, die Edle Fatima,seine Gemahlin Chadischa und Maria, die Mutter Jesu, (gegrüßet seien sie) eingestuft. Aus dem Leben Asias können alle Frauen, die die Nichtbeachtung von Geboten der Religion mit ihrem Familienmilieu oder dem Verhalten ihres Ehemannes entschuldigen versuchen, etwas lernen. Die Frau ist stark genug, um gegen jede Dekadenz und Niedertracht anzugehen und sie kann klug und durch eine milde Art den Ehemann auf den rechten Weg rufen, es sei denn er wäre so steinherzig wie der Pharao. Die Frauen können wie Asia gefühlvoll und durch Opferbereitschaft und gutes Verhalten, ihren Glauben hüten und sogar verhüten, dass Mitglieder der Familie auf Abwege geraten und sündig werden. Quelle: http://german.irib.ir/radioislam/beitr%C3%A4ge/die-frau-im-islam/item/250394-weibliche-vorbilder-der-islamischen-geschichte-6