Wie warb der letzte Prophet für die Religion? (Teil 1)
Wie warb der letzte Prophet für die Religion? (Teil 1)
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Die moderne Welt ist eine Welt der Werbung und Kommunikation. Propaganda bzw. lautere Öffentlichkeitsarbeit übernimmt heute ein entscheidende Rolle bei der Auseinandersetzung zwischen den Denkweisen. Das Instrumentarium für diese Auseinandersetzung sind Tausende von Radio- und Fernsehsenden und Dutzende Satelliten, riesige Film- und Musikstudios , hunderttausender Internetportale und eine unüberschaubare Flut von Büchern und Zeitschriften. Öffentlichkeitsarbeit heißt etwas mitteilen und ist gezielter Versuch auf die Einstellungen einzuwirken und das Verhalten von Menschen zu beeinflussen, um vorgesteckte Ziele zu erreichen.Jede Denkschule enthält eine Botschaft an die Gesellschaft und lädt die Menschen ein, die relevante Denkweise zu akzeptieren. Dabei bedient sie sich einer Vielfalt von Methoden, die auf den eigentlichen Zielen basieren. Die Werbung, sprich Öffentlichkeitsarbeit gibt es seitdem es den Menschen gibt. Sie war einer der wichtigsten Programme und Aufgabe der Gottesgesandten. Beim Aufruf der Propheten zeichnete sich die Öffentlichkeitsarbeit durch besondere Merkmale aus und diese können uns auch in unserem modernen Zeitalter etwas nützen. Gott hat im Heiligen Koran in der Sure 16, Vers 36 gesagt: Und wir haben doch in jeder Gemeinschaft einen Gesandten auftreten lassen, (mit der Aufforderung): Dienet Gott und meidet die Götzen!` Alle Propheten - vom Propheten Adam bis zum Propheten des Islams (s.) sind von Gott ausgesandt worden, damit sie den Menschen aus dem Dunkel der Unwissenheit in das Licht des Wissens und aus dem Frevel und Übel zur Gerechtigkeit und Größe und – was am wichtigsten ist - von der Anbetung von Götzen zur Anbetung des Einen Gottes führen. Die Öffentlichkeitsarbeit der göttlichen Propheten war ein beschwerlicher Pfad, der sich durch die Geschichte windet. Daher sehen wir, dass er während der verschiedenen Abschnitte mit einer Vielfalt von Methoden verbunden ist. Die Propheten Gottes sind ja zu verschiedenen Zeiten gekommen und die Probleme, Bedürfnisse und Einstellungen ihrer Völker waren unterschiedlich. Die Werbung für die Religion geht mit einer religiösen Motivation einher und mit hohen Zielen, wie die Erreichung der Rechtleitung der Menschen. Islamische Werbung hat einen Lehrcharakter. Sie ist ein Prozess, der dem Menschen helfen soll, hohe spirituelle Stufen zu erreichen. Es ist anders als bei westlichen Propagandaapparaten, die die Menschen auf Irrwege locken. Deshalb gehören zur Islamischen Öffentlichkeitsarbeit gute Ratschläge – wie die Empfehlung , die Seele zu läutern und gottesfürchtig zu sein. Es gehört Lernen und Lehren dazu, ebenso wie die Anregung zum Guten und das Verwehren des Schlechten und geeignete Mahnung. Zweifelsohne ist eine solche Werbung und Öffentlichkeitsarbeit nur jemandem möglich, der selber Rechtleitung erhalten hat. Das heißt der Überbringer der Botschaft und ihr Verbreiter muss eine Stufe der menschlichen Veredlung und Vollkommenheit erreicht haben, auf der er verantwortungsbewusst, ohne etwas dem Inhalt der Botschaft hinzuzufügen oder etwas wegzulassen, diese an die anderen weitergibt. Gott bezeichnet den Aufruf der Propheten als lebensspendend für die Menschen. In der Sure 8 steht im Vers 24, : Ihr Gläubigen, hört auf Gott und Seinen Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, was euch Leben verleiht! Gemäß Koran ist die Rechtleitung des Menschen demnach so, als würde er zum Leben auferweckt. Der Prophet des Islams (s) hat über die Bedeutung der Werbung für die Religion zu Imam Ali gesagt: Ali! Wenn Gott von deiner Hand einen Menschen rechtleitet, ist dies besser als alles, auf was die Sonne scheint (Madschma-ul Bayan, Bd. 2, S. 807). Die Sonne ist Quelle des Lebens und in diesem schönen Vergleich steht die Mitteilung der Botschaft an die Menschen und ihre Rechtleitung und die Erleuchtung ihrer Herzen noch höher als das Sonnenlicht über der Daseinswelt! Die Aussendung des Propheten des Islams auf der arabischen Halbinsel war gemäß den Historikern ein gewaltiges und einflussreiches Ereignis, durch das der unwissende Araber aus tiefen Ebenen heraus auf den Gipfel seiner Größe gelangte. In Wahrheit kann der Prophet als Vorbild eines erfolgreichen Botschaftsvermittlers betrachtet werden. Er war jemand der sich alleine erhob und eine ganze Gesellschaft aus der Unwissenheit und dem Unheil befreite. Der Prophet des Islams übernahm eine sehr schwere Aufgabe. Denn er stand einer verdorbenen Gesellschaft gegenüber. Imam Ali a.s. beschreibt diese Gesellschaft. Aus seiner Beschreibung geht hervor, wie schwierig der Auftrag des Propheten war. Imam Ali sagt: Gott hat Mohammad (s) als einen Mahner der Weltbewohner und Treuhänder seiner Offenbarung und Schrift ausgesandt. Ihr Araber hattet die schlimmsten Sitten und lebten an den gemeinsten Orten. Ihr habt zwischen den Steinwüsten und Schlangen gehaust, trankt lehmiges Wasser und nahmt grobe Nahrung (wie Eidechsenfleisch) zu euch. Ihr habt gegenseitig euer Blut vergossen und euch von der Verwandtschaft entfernt. Unter euch galten Götzen und ihr enthieltet euch nicht von der Sünde. (Nahdsch-ul Balaghe, Ansprache 26) Die Araber hegten bezüglich der Jenseitigen Welt und Gott viel Aberglauben und fast alle waren Analphabeten. Die Frauen wurden missachtet und oftmals wurden neugeborene Mädchen bei lebendigem Leibe vergraben. Wie hat Mohammad (s.) es nur geschafft die Herzen der Menschen in jener Ära der Unwissenheit in so kurzer Zeit zu gewinnen? Bevor wir über die Vorgehensweise des Propheten bei der Werbung für den Islam sprechen, sollten wir auf die wichtigen Merkmale seiner Öffentlichkeitsarbeit hinweisen. Das erste besondere Merkmal ist der Inhalt der Botschaft, die er verbreitete. Wenn der Inhalt dieser Botschaft nichts Besonderes gewesen wäre, wäre seine Einladung erfolglos geblieben. Der Prophet des Islams hat seine Botschaft aufgrund von Logik und handfester Argumentation verbreitet. Denn das Religionswissen beruht auf der Logik und beseitigt Unklarheiten. Kein Mensch mit gesundem Verstand konnte daher die Einladung des Propheten zurückweisen, es sei denn aus Eigensinn. Die Beweisbarkeit dessen, was der Prophet verkündete, bereitete bereits den Boden für die Akzeptanz des Gottesaufrufes vor. In der Sure 12 im Vers 108 spricht Gott zum Propheten: Sag: Das ist mein Weg. Ich rufe alle zu Gott aufgrund eines sichtbaren Hinweises, ich und diejenigen, dir mir folgen. Gott ist rein und gepriesen und ich bin keiner der Götzenanbeter. Die Entscheidung für die Religion soll keine Entscheidung aufgrund blinden Nachahmens und flüchtiger Gefühle sein. Der Prophet ruft die Menschen aufgrund von Einsicht und Erkenntnis zu Gott herbei. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Aufrufes des Propheten besteht darin, dass sein Einruf den hohen moralischen Neigungen des Menschen entspricht. Der Prophet hebt Dinge wie Gerechtigkeit, Menschenliebe, Freundschaft und Opferbereitschaft hervor und will die Menschen vor Ungerechtigkeit, Feindschaft und Unterdrückung warnen. Er richtet sich an die angeborene ursprüngliche Natur der Menschen, die in Unwissenheit versunken sind. Diese Menschen fühlten sich also nicht nur durch die Logik sondern auch innerlich angesprochen. Der Prophet kannte die Situation in seiner Gesellschaft und ihre Wertmaßstäbe. Dies nutzte er zur Darlegung der Dinge. Er behandelte nicht alle Gruppen und Personen gleich. Zum Bespiel bei der Begegnung mit Schriftbesitzern, den Juden und Christen, hob er die religiösen Gemeinsamkeiten hervor und die Gottesleugner regte er zum Nachdenken über die göttlichen Zeichen an. Der Koran verwendete mehrere Taktiken zur Werbung für die Religion Gottes. Quelle: German.irib.ir
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