Der Prophet und Hadrat Fatima

  "Wann immer ich mich nach dem Paradies sehne, küsse (anderen Überlieferungen zufolge: 'rieche') ich den Hals von Fatima." [1]   Alle Historiker und Hadith-Kenner haben niedergeschrieben, dass der Prophet (s) eine erstaunliche Bindung zu seiner Tochter Fatima (a) hatte. Es ist sicher, dass die Zuneigung des Propheten (s) nicht allein aus der Vater-Kind-Beziehung resultierte, auch wenn diese Empfindung sehr tief war. Die Sätze und Worte, die der Prophet (s) sprach, wenn er seine Zuneigung gegenüber seiner Tochter Fatima (a) ausdrücken wollte, zeigten, dass es andere Maßstäbe dafür gibt.   Diese Zuneigung ist einzigartig. Die Liebe des Geliebten von Allah ist Liebe von Allah. Von den vielen Überlieferungen, die uns zu diesem Thema vorliegen, reicht es aus, nur die folgenden von den berühmten Büchern der Schi'a und Sunna zu erwähnen:   "Es gibt keinen Mann, den Prophet Muhammad mehr liebte als 'den Befehlshaber der Gläubigen' Ali und keine Frau, die er mehr liebte als Fatima." [2]   Es ist interessant, dass eine große Anzahl dieser Ahadith von Aisha überliefert wurde.   Als dieser ehrenvolle Vers offenbart wurde:   "Errichtet nicht einen Ruf des Gesandten zwischen euch wie einen Ruf einiger von euch an andere." [3]   wandten sich die Muslime an den Propheten (s) nicht mehr mit "Oh Muhammad", sondern stattdessen sagten sie: "Oh Gesandter Allahs".   Fatima (a) sprach:   "Nachdem dieser Vers offenbart wurde, traute ich mich nicht mehr, meinen Vater mit 'geliebter Vater' anzusprechen und wenn ich zu ihm ging, sagte ich 'Oh Gesandter Allahs'. Ein oder zweimal wiederholte ich diese Anrede. Ich sah, wie der Prophet erschüttert war und sich mit seinem Gesicht von mir abwandte. Beim dritten Mal drehte er sich mir zu und sagte: 'Oh Fatima, dieser Vers wurde nicht für dich offenbart und auch nicht für deine Familie und deine Nachkommen. Du bist von mir und ich bin von dir. Es wurde in Bezug auf die Unterdrücker mit schlechtem Verhalten der Quraisch offenbart.'"   Dann fügte er den folgenden Satz hinzu:   "Sage 'geliebter Vater', denn diese Worte schenken dem Herzen mehr Leben und gefallen Allah mehr." [4]   Ja, die beruhigende Melodie von Fatimas "geliebter Vater" hatte auf die Seele des Propheten (s) dieselbe Wirkung wie eine Frühlingsbrise auf die zarten Blüten eines Baumes.   In einer weiteren Überlieferung sehen wir, dass der Heilige Prophet (s) so sehr an Fatima (a) hing, dass wann immer er auf Reise ging, Fatima (a) die letzte Person war, von der er sich verabschiedete. Und wenn er von einer Reise zurückkehrte, war die erste Person, die sich beeilte ihn zu sehen, seine Tochter Fatima (a). Dieser Hadith wurde auch von vielen Überlieferern, Schi'a und Sunni, überliefert, dass der Prophet (s) sagte:   "Wer immer ihr schadet, hat mir geschadet und wer immer sie verärgert, hat mich verärgert. Wer immer sie erfreut, hat mich erfreut und wer immer sie traurig macht, hat mich traurig gemacht." [5]   Ohne Zweifel erforderte diese erhabene Persönlichkeit, ihre strahlende Zukunft und ihre Stufe des religiösen Wissens, Glaubens und Gottesdienstes allen Respekt. Alle Imame (a) sind ihre Nachkommen, und sie war die Frau des großartigen Befehlshabers der Gläubigen Ali (a).   Doch der Prophet (s) wollte den Menschen mit dieser Handlung eine weitere Tatsache verständlich machen, ihnen die Sicht des Islams auf einer anderen Grundlage klar machen, indem eine Revolution im Denken und der Kultur geschaffen wurde und er sagte:   "Ein Mädchen ist kein Geschöpf, das lebendig begraben werden sollte. Seht, ich küsse die Hand meiner Tochter, ich setze sie auf meinen Platz und zolle ihr so viel Respekt und Größe."   Ein Mädchen ist ein menschliches Geschöpf, so wie alle anderen Menschen, sie ist ein Segen von den Segnungen Allahs (swt). Ein Mädchen kann, genau wie ein Junge, die Stufen der Vollkommenheit durchschreiten. Und auf diese Weise wurde der zerfallene Wert der Frauen in dieser dunklen Umgebung wiederhergestellt.   _______________________ [1] Aus "Fadhael-Al-Khamsah", Bd. 3, S. 127 [2] Ihqaq Al-Haq, Bd. 1, S. 167 [3] Heiliger Qur'an, Surat an-Nur (24), Vers 63 [4] "Manaqib Ibn-shahr Ashub", Bd. 3, S. 320 [5] "Alfadhael Al-Khamsah", Bd. 3, S. 132