Vortrag zum Imam Mahdi (ajf)
Vortrag zum Imam Mahdi (ajf)
Author :
Doris Tarabolsi
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Sind wir uns darüber einig, dass die die Existenz des Imam Mahdi (a.), sein Leben in Verborgenheit und sein Erscheinen an einem von Gott bestimmten Tage am Ende der Zeit, real ist? Viele Vertreter der westlichen Gesellschaftssysteme, die in unterschiedlichen Stufen von so genannter Demokratie, vermeintlicher Gerechtigkeit bis hin zu Ungerechtigkeit, Tyrannei und Unterdrückung der sowohl eigenen Völker als auch fremder existieren und ihre Informationssysteme möchten gerne das Erscheinen des Imam Mahdi (a.) in eine negative Endzeit, in ein Apokalypse-Szenario, setzen. Sie erheben eine Meinungsmache- und Manipulationsmaschinerie. Und einige unter ihnen beschwören diese oder meinen, es würde ein solches Szenario inszeniert, damit der Mahdi erscheine. Entweder sind diese unwissend oder auch wohl wissend in ihrem Sinne und fürchten um ihre Macht und ihren Profit, ihre Bestrebungen, die Schätze der Erde, die von Gott erschaffen und allen Geschöpfen gehören, der Gemeinschaft der Menschheit, unter wenigen aufzuteilen bzw. diese anderen wegzunehmen, anderen die Entwicklungen und Technologien vorenthalten zu können und ihnen ihren Willen aufzuzwingen. Es ist meiner Meinung nach ein Teil der Wahrheit, dass die Erde und die Menschheit vor einer Apokalypse stehen, aber nur in einem Teil der Menschheit, die das Üble und Teuflische verkörpert. Der andere Teil, der das Gute und Göttliche verkörpert, wird sich in dem Maße verstärken, wie auch der üble Teil zunimmt. Im Ausmaße dessen, wie die Menschen an Wissen, Erkenntnis, Vervollkommnung wachsen, werden sie das Üble, Falsche, Schlechte wahrhaftig erkennen. Das Üble wird kämpfen, um den unvermeidlichen Niedergang seiner Macht auf Erden aufzuhalten, und das Gute wird sich erheben für die Gerechtigkeit und am Ende den Sieg davon tragen mit Gottes Hilfe. Die Gerechtigkeit wird sich gegen die Ungerechtigkeit erheben, die Zeichen des Erscheinens des Imam Mahdi (a.) werden davon künden, Zeichen, die in den Überlieferungen beschrieben, einige von ihnen deren Bedeutung offenkundig ist und einige unter ihnen, deren innere Bedeutung zu jener Zeit erkannt werden wird. Dann, wann die Zeit reif ist, die Menschen bzw. ein bestimmter Teil von ihnen zur Erkenntnis auf Grund von Wissen und einer höheren Vollkommenheitsstufe gelangt sein werden, wird der Imam Mahdi (a.) für alle sichtbar aus seiner Verborgenheit hervortreten, wann die Menschen bereit sind, seiner Führung wahrhaftig zu folgen, dann wird er der Gerechtigkeit den Gesetzen Gottes entsprechend zum Siege verhelfen. Dementsprechend wurde von mir die Herangehensweise über die Gerechtigkeit gewählt und ich möchte meine Sicht untermauern anhand von Beweisen aus Qur’an und Ahadith, so diese mir zugänglich sind, und mit dem was hochrangige Gelehrte des Islams berichten. Ebenso bleibt festzustellen, dass der Glaube des Menschen unabhängig von seiner Herkunft und Religion an eine Art von Messias, Erlöser, überall auf Erden anzutreffen ist und auf eine Art existentiell ist. Des Menschen Hoffnung, Erlösung, Glückseligkeit im irdischen Leben zu erlangen, ist ihm wesenseigen. Diese liegt in seinem Streben und Tun. Hier setzt wieder die göttliche Erschaffung der Geschöpfe und des Menschen im Besonderen an, von Gott der erschuf, ohne dass der Mensch wusste, Er, der ihn (den Menschen) nach seinem Bilde, seiner Vorstellung, erschuf und ihm die Vernunft gab, damit er gut und böse unterscheiden möge und den Willen, von dem er Gebrauch machen möge, seine Wahl für den Weg des Lebens zu wählen und entsprechend zu handeln. Gott liebt seine Schöpfung. Gott ist das Gute und will das Gute, und Er ist barmherzig mit seiner Schöpfung. So ist belegt, dass Er, sollte der Erde nur ein einziger Tag bis zum Tage des Jüngsten Gerichts verbleiben, Er diesen verlängern wird um soviel, dass Gerechtigkeit auf der Welt einzieht und herrscht und der Mensch im Diesseits Glückseligkeit erlebt, die göttlich gewollte Glückseligkeit in ihrer wahren Schönheit. Ein Geschmack davon erhält der Mensch, in dem er auf dem Weg der göttlichen Rechtleitung wandelt und durch gute Handlungen auf Grund guter Gedanken glückselige Momente Tag für Tag erleben kann und diese ihn anspornen, an sich zu arbeiten, an seiner menschlichen Vervollkommnung und Annäherung zu Gott, zur Glückseligkeit sowohl im Diesseits als auch zu der im Jenseits. Da wir Menschen uns in einem Entwicklungsprozess befinden und einem jeden von uns Fehler unterlaufen können, da wir ja auch nicht fehlerlos sind, sollten wir Acht geben auf unseren Erkenntnisweg, unsere Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen, wenn wir falsches feststellen, innehalten und uns verbessern auf dem rechten Weg durch Erkennen, Wissen suchen und erlangen und unsere Handlungen und Taten entsprechend ändern. Zunächst möchte ich auf die Bedeutung des Imam, wie ihn die schiitische Lehre versteht, eingehen. Der Imam stellt sich vor die Gemeinschaft und ist ihr Führer. Er gibt die gesellschaftliche Richtung, die politische Gesinnung, die wissenschaftlichen und religiösen Ziele vor und steht dabei immer in Beziehung zur Basis, zu den Menschen und für den Menschen. Er zeigt ihnen ihren Handlungsspielraum und ihre Grenzen auf und durchdringt alle Bereiche des menschlichen Lebens und erteilt Anordnungen und Regeln hierfür gemäß den göttlichen Gesetzen. Dementsprechend untersucht und leitet der Imam das Leben aus geistiger Sicht, ergreift die Herrschaft aus gesellschaftlicher Sicht und führt die Gemeinschaft. Wenn nun diese drei Sichtweisen in der islamischen Gemeinschaft vorhanden sind, wird die Organisation dessen sich in islamischer Herrschaft, Erläuterung der Wissensgebiete und Urteile des Islam sowie der Führung und Instruktion des geistigen Lebens im religiösen Imamat manifestieren. Das Imamat, dessen Organisation und Führerschaft sind von Gott und seinem Gesandten bestimmt, denn der Prophet handelt auf Gottes Befehl. Die Person des Imam schützt und wahrt die himmlische Religion und ist von Gott für dieses Amt bestimmt, der Imam ist unfehlbar und immun. Der Imam ist Führer bezüglich der äußeren wie inneren Handlungen der Menschen, er führt sie zu Menschlichkeit auf dem Weg des Inneren unterwegs zu Gott. Der Prophet und die Imame stehen an erster bzw. höchster Stelle in Vollkommenheit im religiösen Leben. Sie rufen auf zur Hinleitung zur Vollkommenheit der Handlungen ihrer selbst, wie diese gemäß Gottes Wille sein sollten, und verfügen über die geistige Lebenskraft dafür. Darüber hinaus sind sie die Tugendhaftesten und führen das Volk auf Gottes Geheiß im physischen und im geistigen Leben, so dass die Menschen die Wahrheiten ihrer Handlungen unter ihrer Führung erfahren. Die Wahrhaftigkeit und das Licht des inneren Wesens des Imam beeindrucken und beeinflussen die würdigen Herzen der Leute, um sie auf höhere Stufen der Vollkommenheit zu bringen. Im Qur’an heisst es dazu beispielsweise in Sura al-Anbiya (21), Vers 73: „Und wir machten sie zu Vorbildern (Anführern), die nach Unserem Befehl leiteten. Und wir gaben ihnen ein, gute Werke zu tun, das Gebet zu verrichten und die Abgabe zu entrichten. Und sie pflegten Uns zu dienen.“ Oder auch in Sura As-Sajda (32), Vers 24: „Und Wir bestellten unter ihnen Vorbilder (Anführer), die (sie) nach Unserem Befehl leiteten, als sie sich standhaft gezeigt hatten und von unseren Zeichen überzeugt waren.“ Im Yanabi’ al-Mawadda, S. 308 wird berichtet, dass Salman al Farsi sagte: „Ich trat beim Propheten (s.) ein und sah, wie Husain auf seinen Knien saß; er liebkoste seinen Mund und seine Augen und sprach dabei: ‚Du bist ein edler Herr (Sayyid), Sohn eines edlen Herrn, du bist ein Imam, Sohn eines Imams, Du bist ein Hujja (Beweis), Sohn eines Hujja, Du bist der Vater von neun Hujja, dessen neunter al Qa’im, der sich Erhebende, ist.’“ Die Bedeutung des 12. Imam wird deutlich durch die ihm verliehenen Namen: - Al Mahdi – der Rechtgeleitete - Al-Muntazar – der Erwartete - Hujjat Allah – der Beweis Gottes - Imam al-Asr – Imam des Zeitalters - As-sahib az-Zaman – Herr der Zeiten - Al-Qaim – der sich Erhebende, der Gerechte - Sahib-as-Saif - Statthalter des Schwerts (Dhu’l fiqar) - al-Qa´im bi al-Haqq - der mit der Wahrheit Aufstehende, - Hujjat ibn-al-Hasan - beweiskräftiger Sohn Hasans (Sohn des 11. Imam) Sein Leben war von Anbeginn an in Gefahr, im Prinzip schon vor seiner Geburt, da Qur’an wie Sunna von den 12 Imamen und der besonderen Bedeutung und Aufgabe des Imam Mahdi berichten und daraus schlussfolgernd auch seine Widersacher darüber Bescheid wissen. So wurde auch seines Vatershaus unter Beobachtung gestellt, und sein Vater, der 11. Imam, Hasan al-Askari, lebte bis zu seinem Märtyrertod unter Drangsal, Unterdrückung, Beobachtung, die meiste Zeit seines Lebens unter Hausarrest. Die Geburt des Imam Mahdi vollzog sich im Geheimen, ebenso wie seine Erziehung, die dem Vater oblag, bis zu dessem Tod, als der Imam Mahdi ca. 5 Jahre alt war. Mit dem Ableben seines Vaters wurde dessen Sohn zum Imam ernannt. Der erste Teil seines verborgenen Wirkens wird al-ghaiba als sughra, die kleine Verborgenheit, genannt und währte ca. 70 Jahre. Während dieser Zeit trat der Imam über spezielle Stellvertreter (Na’ib) mit seiner Ummah in Verbindung. Vor seinem Verlassen des irdischen Lebens erließ er ein Dekret über seinen letzten Stellvertreter Ali ibn Muhammad Simmari, dass von nun an die Tür der speziellen Stellvertretung geschlossen sein werde und die nun folgende Verborgenheit, die große, al ghaiba al-kubra, (seit 329 n. H./939 n. Chr.) bis zu seinem Wiedererscheinen auf Gottes Geheiß andauern werde. (Bihar al-Anwar, Bd. 51, S. 360/361; Al-Ghaiba von Tusi, S. 242) Überlieferungen zufolge führt der Imam Mahdi (a.) u. a. das Dhu’l-fiqar und die Bundeslade bei seiner Wiederkehr mit sich. Dhu’l-Fiqar, das Schwert Alis, dass dieser vom Propheten zum Geschenk erhielt, besitzt eine Doppelscheide, dessen Trennscheide die Grenze zwischen Wahrheit und Falschheit darstellt und ist somit Symbol für die Gerechtigkeit seines Urteils. Es wird auch als „Säule der Schwerter“ bezeichnet. Seine Rückkehr ist gekoppelt an die ebenfalls erwartete Rückkehr Jesu (a.). Die Mitführung der als verschollen geltenden Bundeslade und die Rückkehr Jesu ist zu sehen als Vereinigung der vollkommenen Menschen unter der vollendeten Religion Gottes, dem Islam, dem Ergebensein in Gott. Die Bundeslade nimmt Bezug auf die Schrift des Alten Testaments und soll die Steintafeln mit den zehn Geboten, die Moses (a.) von Gott erhielt, enthalten und bezieht sich auf das Judentum. Die Rückkehr Jesu steht im Bezug zum Christentum. Gott verkündet im Qur’an in Sura al-Muminun (23), Vers 52: „Gewiss, dies ist eure Gemeinschaft, eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr, so fürchtet mich!“ Das Erscheinen des Imam Mahdi wird sowohl aus allgemeiner als auch spezieller Sicht erwartet. Allgemein leitet sich dies ab aus der Wirkung von Gottes Gesetz der universellen Wegleitung in allen Arten der Schöpfung. Manche Menschen besaßen die Kraft der Prophetie bzw. Offenbarungen zu empfangen, diese weisen den Menschen den Weg zu seiner Vollkommenheit und Glückseligkeit in seinem gesellschaftlichen diesseitigen Leben. Dies belegen alle heiligen Schriften, deren abschließende der Qur’an ist, der Mohammad, dem Gesandten Gottes und Siegel der Propheten, offenbart wurde. Jeder Mensch lebt mit der Hoffnung auf ein soziales Leben und Glückseligkeit, diese Hoffnung ist ihm vorgegeben und ist Grund für sein Dasein und die Fortführung seines Lebens, die sich eines Tages erfüllen wird. Wäre dieser Wunsch nur äußerlich und nicht ihm innewohnend, wäre auch die Hoffnung nicht existent, im gleichen Maße wie es den Hunger gibt, weil Nahrung existiert und benötigt wird, wie Durst erst durch das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Wasser empfunden wird, und ebenso sexuelles Verlangen dem Menschen innewohnt, weil es seiner Fortpflanzung und seinem Lebenserhaltungstrieb dient. Deshalb wird es eines Tages eine Zeit geben, in der die Erde von Gerechtigkeit, Frieden, Freundlichkeit, Vollkommenheit und Tugendhaftigkeit erfüllt sein wird. Es ist beispielsweise überliefert, dass Abd Allah ibn Mas’ud sagte, dass der Prophet (s.) sprach: ’Auch wenn der Welt nur noch ein Tag bliebe, würde Gott diesen verlängern, bis Er einen Mann aus meiner Gemeinde (Al-Ummah) und meinem Haus (Ahl-bayt) geschickt hat, dessen Name meinem gleicht, der die Erde mit Billigkeit und Gerechtigkeit erfüllt, so wie sie im Augenblick mit Unterdrückung und Tyrannei übersät ist.’“ (Fusul al-Muhimma, s. 271) Die Schaffung eines solchen Zustandes liegt in der Hand des Menschen, sie müssen sich entsprechend entwickeln, dass sie reif sind für ihren Imam, ihren Führer, ihm aufrichtig und wahrhaftig zu folgen, damit sie erlöst werden und der Mahdi der Erlöser und Führer einer Welt mit menschlichem Antlitz sein wird. Jede Religion, ob Judentum, Christentum, Zoroastrismus, Islam spricht von einem Erlöser und verkündet frohe Botschaft über sein Erscheinen. Aus spezieller Sicht des Erscheinens des Imam Mahdi gibt es viele Beweise in Qur’an und Ahadith des Propheten und der Imame, dass er erscheint, aus dem Geschlecht des Propheten stammt und mit seinem Erscheinen die Gemeinschaft der Menschen zur wirklichen Vollkommenheit führt und ihnen ein gesegnetes Leben schenkt und der Mahdi ein unmittelbarer Sohn des 11. Imam, Hasan Al-Askari, ist. Die Ahadith berichten von seinem Erscheinen nach einer langen Abwesenheit und der Erfüllung der Welt mit Gerechtigkeit und dem Ende von Ungerechtigkeit und Tyrannei. Beispiele hierfür sind: Abu Jafar, der fünfte Imam, sagte: „Wenn sich unser Gerechter (Al-Qa’im) erhebt, wird Gott Seine Hand über die Köpfe der Gläubigen halten. Danach wird sich durch ihn ihre Vernunft vereinigen und ihre Geduld vollenden.“ (Bihar al-Anwar, Bd. 52, S. 328 und 336) Abu Abd Allah, der sechste Imam, sagte: Das Wissen (al-Ilm) besteht aus 27 Buchstaben; alles Wissen, was uns darüber vom Propheten erreicht hat, besteht aus zwei Buchstaben. Niemand weiß bis heute mehr als diese zwei Buchstaben. Wenn sich dann unser Gerechter erhebt, wird er 25 Buchstaben hervorholen, sie unter die Leute verbreiten und die zwei Buchstaben hinzufügen, bis 27 Buchstaben verbreitet sind.“ (Bihar al-Anwar, Bd. 52, S. 336) Als der Prophet (s.) einmal gefragt wurde nach dem Erscheinen des Gerechten aus seinem Geschlecht, antwortete er mit dem Vers 187 der Sura Al-A’raf: „Sie fragen dich nach der Stunde, für wann sie feststeht. Sag: Das Wissen darüber ist nur bei meinem Herrn. Nur Er wird sie zu ihrer Zeit erscheinen lassen. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde. Sie wird nur plötzlich über euch kommen. Sie fragen dich, als ob du gut unterrichtet über sie seiest. Sag: Das Wissen darüber ist nur bei Allah. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“ Musa ibn Jafar al Baghadai hörte Abu Muhammad al-Hasan ibn Ali, den 11. Imam, sagen: „Ich sehe Euch nach mir über meinen Nachfolger streiten. Wer solcherart die Imame nach dem Propheten Gottes bestätigt, jedoch meinen Sohn bestreitet, gleicht dem, der sämtliche Propheten Gottes und Seine Gesandten bestätigt, aber dann das Prophetentum von Muhammad, dem Gesandten Gottes, bestreitet; und wer den Gesandten Gottes bestreitet, gleicht dem, der sämtliche Propheten abstreitet; denn wer dem letzten von uns gehorcht, gleicht dem, der dem ersten gehorcht, und wer den letzten von uns bestreitet, gleicht dem, der den ersten bestreitet. Wahrlich, für meinen Sohn existiert eine Verborgenheit, die alle Leute in Zweifel stürzt, außer diejenigen, die Gott beschützt.“ (Bihar al-anwar, Bd. 51, S. 160) Gegenteilige Ansichten zur Existenz des Imam Mahdi bestehen im Protest, dass es unwahrscheinlich sei, dass ein menschliches Leben über Jahrhunderte währt. Hierzu ist anzumerken, dass das Leben des Imam an sich ungewöhnlich ist, doch ungewöhnlich niemals unmöglich bedeutet. Der Denkfehler hierbei liegt meines Erachtens im fehlenden Verständnis des Menschen und seiner gegenwärtigen Entwicklungs- und Vollkommenheitsstufe, dass ihm die nötige Erkenntnis und das Wissen fehlen, um es tatsächlich zu begreifen. Doch ist es nicht auch so, dass in den Wissenschaften Tag für Tag Dinge entdeckt bzw. bewiesen werden, die man bis dahin für unmöglich hielt, obwohl sie unerkannt von uns existieren? Ebenso ist es denkbar, dass in den menschlichen Zellen irgendein für uns nicht bzw. noch nicht erkannter Stoff existiert, der ein langes Leben ermöglichen kann. Schließlich beschäftigen sich unzählige Forscher mit Studien zur Möglichkeit der Verlängerung menschliches Leben. Proteste aus den Reihen der monotheistischen Religionen verwundern hingegen eher, da ihre Anhänger doch auf Grund der ihnen offenbarten heiligen Schriften an die Wunder der Propheten glauben, diese akzeptieren und ebenso der Glaube an den verheißenen Messias vorhanden ist. Der Sinn des Imamats besteht doch darin, dass den Menschen eine Leitung und Führung in äußerer wie innerer Form widerfährt, ihr geistiges Leben geordnet wird und sie in ihren Handlungen und den erlangten Wahrheiten zu Gott leitet. Egal um was es sich handelt, wenn es Gottes Wille ist, so sagt er nur: „Sei!“ und es ist, und Er bringt die Dinge, die sind, ins Dasein, Er bringt die dem menschlichen Auge und der menschlichen Wahrnehmung verborgenen Dinge hervor. Dinge, die wir Menschen auf Grund unseres begrenzten Verstandes, unseres noch unvollkommenen Menschseins nicht wahrnehmen und begreifen können. Der Imam ist über das Innen mit der Seele der Leute verbunden, auch wenn er körperlich verdeckt bleibt. Seine Existenz ist jederzeit notwendig, auch wenn sein Erscheinen und damit einhergehende Reformen noch nicht begonnen haben, noch nicht eingetroffen sind, weil die Zeit noch nicht reif, der Mensch noch nicht reif, sein Erkenntnis- und Wissensstand noch nicht reif sind. Der Mensch erscheint in seiner größeren Individualität des Menschsseins wie Gottes Bild gegenwärtig noch auf einer Entwicklungsstufe des Wachsens und Werdens. Erst wenn diese Stufe abgeschlossen ist, der Mensch in seinem Sein voll entwickelt ist, wird er die gesamte Schöpfung erkennen, das Verborgene ihm offenkundig werden und er wird wissen. Und sowie er den wahren inneren Sinn des Wortes wissen wird, wird er seine Handlungen dementsprechend ändern. Er wird dann seine wahre Bestimmung erkennen und der Imam (a.) wird ihm sichtbar werden, der sich erhebt aus dem Verborgenen nachdem der letzte Schleier an Erkenntnis und Wissen gelüftet. Diese Vorstellung ist in meinen Augen vergleichbar mit einem Bild das in tausende und abertausende Puzzleteile zerfallen ist, dass mühsam mit dem Verstand Teil für Teil zusammengefügt werden muss, um das einheitliche Ganze zu sehen, zu begreifen, das Bild der Schöpfung in seiner Gänze zu erkennen. Dann wird erkannt, es fällt dem Menschen wie Schuppen von den Augen, dass jedes der abertausenden Teile auf den ersten Blick, unscheinbar, unförmig, unpassend in Ton, Farbe, Gestalt wirkt, seinen festen angestammten, ihm zugedachten Platz im größeren Ganzen einnimmt und dies erst Sinn ergibt und die Platzverteilung bzw. Aufgaben gerecht sind. Die geistige Botschaft des Islam liegt im Erkennen Gottes, die zu Erlösung und Glückseligkeit führt. Dem Menschen ist es naturgegeben eigen, dass er vielen Zwecken des Lebens und materiellen Freuden verfallen ist, manche von ihnen sind schön und gut, andere wiederum übel und schlecht bis hin zu Zerstörendem. Aber wenn wir Menschen unser wahres gottgegebenes Wesen erkennen, werden wir entdecken, dass all dies für den Menschen erschaffen wurde und nicht der Mensch für diese. Es sind die Dinge, die dem Menschen hinterherlaufen, beispielsweise die viele Werbung, mit denen uns die Konzerne zum Konsum von oft Unnützem auffordern, und nicht der Mensch ist hinter diesen her, es sei denn, er lässt sich manipulieren. Der Mensch ist ein gottgegebenes Wesen mit der Logik der Vernunft, der Wärme des Herzens und der Seele, und er ist in diesem Sinne aufgefordert, den Weg der Wahrheit zu befolgen und nicht den der unwillkürlichen Arten von Selbstsucht, Egoismus und Lüsternheit, nicht der Logik des Bauches, der Begierden, und auch nicht der Logik der wilden Tiere. Der Mensch ist Teil der Schöpfung ohne Eigenmacht und Willkür, nur die Illusion glaubt dies. Dem Menschen obliegt es auch nicht, die widerspenstige Natur nach seinem Willen zu zähmen und Gott spielen zu wollen. Es steht ihm nicht zu und liegt nicht in seiner Macht. Wohin dies führt, wenn er es dennoch versucht, sehen wir alltäglich an den Ergebnissen im Raubbau mit der Natur, seien es Katastrophen verursacht durch unsachgemäße Ausbeutung der Erde und ihrer Schätze oder seien es die Klonversuche mancher Wissenschaftler, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Der Mensch entspringt dem Sein in seiner unendlichen Größe und Ausweitung und nicht das Sein dem Menschen. Alles, was der Mensch meint zu erschaffen, beruht einzig auf den Willen Gottes, der erschafft, wenn, was, wann, wo und wie Er will. Die Schönheit der Gesamtheit der Schöpfung wird erst im Glanze des Lichtes Gottes auf einer Erde, auf der Gerechtigkeit herrscht, erkannt und begriffen werden. Einzig Gott und Seine Wirklichkeit ist unvergänglich, durch Ihn werden die Farbe und Essenz des Seins und erst durch Sein Licht, dass wir als vollkommen gewordenen Menschen wahrnehmen werden können, wird alles deutlich und sichtbar für uns werden. Daraus folgt eine Erkenntnis: Der Mensch muss sich selbst der Ursprünglichkeit und Unabhängigkeit seiner selbst und aller Dinge entledigen und sich dem Einen Gott anschließen und sich vor ihm verneigen, vor seiner Herrlichkeit. Die Erkenntnis von all dem erreichen wir durch Gotteserkenntnis. Dann wird der Mensch wahrhaftig gottergeben sein, sich vollkommen ergeben in die Wahrheit und den Islam und in Gottes Weisungen. Dies entspricht der letzten Stufe der Vollkommenheit des Menschen. Die höchste an menschlicher Vollkommenheit ist dem Imam eigen, die ihm durch die Gnade Gottes verliehen ist. Der Mensch kann sich durch eigenes ständiges und beharrliches Bemühen dieser Vollkommenheit auf unterschiedlichen Stufen nähern, dem Imam folgen, seine Führung anerkennen und ihm folgen. Darin besteht die wahre Anhängerschaft des Imam. Die Erkenntnis Gottes und des Imam sind voneinander untrennbar, wie das Wissen um Gott und das Selbst untrennbar sind, durch die Erkenntnis an sich sind diese schon bares Sein, die Erkenntnis des Seins des unabhängigen Gottes. Die Gerechtigkeit, von der wir sprechen, meint nicht eine Gerechtigkeit, die sich auf Gruppen oder Gebiete beschränkt, nein, sie meint eine universelle Gerechtigkeit, universell auf der ganzen Welt und universell unter allen Menschen und Geschöpfen. Der Quran sagt dazu in Sura an-Nur (24), Vers 55: „Allah hat denjenigen von, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter (Nachfolgern, Nachfolgern vorangegangener Völker) auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (in der sie gelebt haben), stattdessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die (wahren) Frevler.“ Der Zweck der Entsendung aller Propheten besteht darin, die Menschen anzuleiten zu einer gesunden und guten Beziehung zwischen Geschöpf und Schöpfer, d. h. in der Anbetung des Einen Gottes, und zu gesunden und guten zwischenmenschlichen Beziehungen auf der Grundlage von Frieden, Gerechtigkeit, Freundschaft, Zusammenarbeit, Wohlwollen, Hilfe füreinander usw. Gott spricht im Qur’an: „O Prophet, Wir haben dich gesandt als Zeugen, als Verkünder froher Botschaft und als Warner.“ (sura al-ahzab (33), Vers 45) „Und wir sandten bereits Nuh und Ibrahim und richteten in ihrer Nachkommenschaft das Prophetentum und die Schrift ein. Unter ihnen gab es (einige, die) rechtgeleitet (waren), aber viele von ihnen waren Frevler.“ (Sura al-Hadid (57), Vers 26) Bezüglich der so eben zitierten Vers ist zu erwähnen, wenn manche Menschen die Existenz des Mahdi und seine Wiederkehr nach Jahrhunderten in Frage stellen und dass ein solch langes Leben unwahrscheinlich wäre, dass der Prophet Nuh (Noah) zu dem Zeitpunkt, als er von Gott den Befehl zum Bau der Arche erhielt, bereits um die 1000 Jahre alt gewesen sein soll und wie viele Jahre er danach weitergelebt hat, weiß man nicht. Und doch akzeptieren es diese Menschen, dass es so gewesen ist. Ebenso singt der Volksmund in Liedern, dass der Prophet Ibrahim (Abraham) uralt und weise gewesen sei. Uralt ist in dem Sinne zu verstehen, dass er wesentlich älter war als Menschen es für gewöhnlich sind. Der Tag bzw. das Ausmaß dieses Tages der Gerechtigkeit wird allgemein und überall sein und frei von Unrecht, Gewalt, Diskriminierung, Krieg, Feindseligkeiten, Hass, Blutvergießen, Unterdrückung, Ausbeutung, Lüge, Betrug, List und Tücke, Heuchelei und Spaltung. Manche glauben, dass dies erst im Jenseits möglich wäre. Doch der Islam und insbesondere in der Shi’ah herrscht die Überzeugung vor, dass die Zeit von all diesen Übeln, Hässlichkeiten und Schändlichkeiten nicht immer sein wird, sondern nur eine vorübergehende Erscheinung. Letztendlich werden auf der Erde, am Ende ihrer Tage, Helligkeit und Licht, Frieden und Gerechtigkeit anzutreffen sein. Diese Realität entspricht der Tradition und dem Wollen Gottes, der Gerechtigkeit und das Gute auf der Erde für seine Schöpfung will. Irgendwann werden wirkliche Menschen herrschen, nur das Wann ist nicht zeitlich zu definieren und entzieht sich unserer Kenntnis. Wir können jedoch mit unseren guten Gedanken und guten Handlungen und Selbsterziehung auf dem Wege Gottes voranschreiten und uns bemühen, uns in Richtung vollkommenerer Mensch entwickeln. Dem Menschen sind im Grunde seiner Schöpfung von Natur aus Fähigkeiten, Möglichkeiten und Aktivitäten gegeben mit einem Anrecht auf vieles. Die Gerechtigkeit bezieht sich auf das, worauf er durch seine Qualitäten, Möglichkeiten und Aktivitäten Anspruch erwirbt und der ihm dann gegeben wird. Manche Philosophen Griechenlands und Europas vertreten die Ansicht, dass Gerechtigkeit gleichzusetzen wäre mit Gewalt, da diese dem Menschen durch herrschende Gesetzen, von Menschen erlassene Gesetze, aufgenötigt werden. Doch die wahre Gerechtigkeit im eigentlichen Sinne ist real und echt, weil das Recht in der Schöpfung wurzelt und ergo hat jeder einen Anspruch auf das, was ihm zusteht. Bleibt die Frage zu klären, ob der Mensch an sich gerechtigkeitsliebend ist. Die Natur des Menschen ist beschaffen mit ihm eigenen Neigungen und Besonderheiten, physischer und psychischer Natur. Der Mensch erfreut sich an Schönem, so wie Gott das Schöne liebt und Er es für seine Schöpfung auch will. Freude und Schönes und Gutes sind dem Menschen von Natur gegeben, eine schöpfungsbedingte Wesenheit des Menschen genauso wie das Interesse für Wissen und der Wille, zu Erkenntnis zu gelangen etc. Zur Gerechtigkeit gehört ebenfalls die soziale Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen als Teile einer Gemeinschaft. Hierzu gibt es verschiedene Theorien: Die einen meinen, diese wäre dem Menschen fremd, und nicht naturgegeben, sondern eine Erfindung der Schwachen gegenüber dem Starken und Mächtigen, da sich der Schwache nicht wehren könne bzw. wenn er die Macht an sich gebracht hätte, nicht anders handeln würde als die vormals Mächtigen. Philosophen wie Nietzsche und Machiavel vertreten die Ansicht, dass der Mensch nicht an Gerechtigkeit glaube und auch nicht von dieser überzeugt wäre. Die einen sprächen vom Wunsch nach Gerechtigkeit und könnten ihm nicht nachgeben, die anderen strebten die Macht und Kraft an. Eine andere Theorie besagt, man müsse sich um Gerechtigkeit bemühen, weil sie dem Wohle aller entspräche, sprechen ihr aber ebenso die Naturgegebenheit ab wie die Vertreter der ersten Theorie. Gerechtigkeit wäre demnach nicht erzwingbar, da sie nicht vorhanden ist. Man müsse, Verstand, Geist und Wissensstand fördern, da der Mensch zwar nutzbringend und profitorientiert sei, er jedoch nicht ohne soziale Gerechtigkeit auskäme, weil ihm sonst Nachteile daraus entstünden. Ebenso wäre es dem Menschen naturgegeben, anderen Gewalt an zu tun, man müsse ihn dazu bringen, dass er überlege, dies nicht zu tun, weil der andere sonst zurückschlagen würde. Es folgt die Mahnung vernünftig zu sein und richtig zu denken, da eine Gerechtigkeit im Interesse aller wäre. Diese Theorie erweist sich als schwach, sie impliziert Angst vor Stärke, wenn jedoch diese Stärke erzielt wird, führt sie zu Selbstgefälligkeit und sich Erheben bzw. Vorgehen gehen Schwache. Eine dritte Theorie ist die marxistische. Vertreter dieser Theorie sind der Ansicht, dass Gerechtigkeit möglich ist, aber nicht durch den Menschen, sondern durch die Mittel der sich entwickelnden Technologie und Wirtschaft. Veränderungen in den Besitzverhältnissen bei den Produktionsmitteln würden den antagonistischen Widerspruch zwischen Produktivkräften und Produktionsmitteln durch Veränderung der Produktionsverhältnisse aufheben und Gerechtigkeit entstünde. Dann würde das sozialistische Weltsystem unweigerlich siegen. Dieser Gedanke ist ebenso falsch, da auch er die Menschen aufteilt in Gruppierungen, in Klassen, und im Prinzip die Maschinen herrschen. Es würde sich hier nur um eine angestrebte Gleichheit unter den Menschen handeln, jedoch nicht um Gerechtigkeit. Auch hier wären die Gesetze von Menschen gemacht und damit mit Fehlern behaftet. Die islamische Weltanschauung in ihrem wahren Wesen kennt weder Klassen noch Gruppierungen. Sie besagt stattdessen, das einzige, was fehlt, ist die menschliche Vollkommenheit, die als ein Wesensmerkmal der Veranlagung dem Menschen innewohnt und die er entwickeln muss. Hierfür braucht er entsprechende Lehrer, eine entsprechende Erziehung, die ihn zu Erkenntnis und Gerechtigkeit, dass diese gut und erstrebenswert sind, bringen. Der sich auf dem Pfade der Vollkommenheit entwickelnde Mensch wird begreifen, dass er das Wohl der Allgemeinheit vor seinen eigenes Wohl stellt. Er möchte dann Gerechtigkeit für alle und liebt diese. Gerechtigkeit ist eine Schönheit des Geistes, die nicht fassbar ist. Der Islam widerlegt all die anderen Theorien. Es gibt all jene Menschen, die gerechtigkeitsliebend sind, ohne einen Nutzen daraus erzielen zu wollen. Das Ziel ist der Wunsch im Bemühen um Gerechtigkeit und ein vollkommener Mensch zu werden. Die Gerechtigkeitsliebe ist dem vollkommenen Menschen eigen. Die Annahme, dass der Imam Mahdi (a.) erschiene, wenn die Welt sich in finsterer Dekadenz befände, ist irrig. Im Usul Kafi wird hierzu berichtet, dass wenn der Mahdi erscheint, Gott die Menschen erkennen lässt und ihr Verstand und ihre Vernunft wachsen werden. Die Menschen werden begreifen und entsprechend handeln und wenn es soweit ist, wird Frieden unter allen Menschen und Geschöpfen sein. Die Natur des vermeintlich „Bösen“ wird hinweg genommen sein, selbst wilde Tiere werden dessen beraubt und friedvoll sein. Die Aufgabe der Religion ist es, den Menschen nach und nach die Augen zu öffnen. Des Menschen Denken weitet sich entsprechend seinem Entwicklungsstand. Er wäre überfordert, wenn er von Anbeginn mit allem, was Gott erschuf, konfrontiert worden wäre und würde. Des Menschen Dasein auf der Erde durchläuft bei sich selbst und im größeren Maße über vielzählige Generationen die Entwicklungsstufen vergleichbar mit denen eines Kindes über das Jugendalter zum Erwachsenwerden, wobei der Mensch nach und nach seinen Fähigkeiten entdeckt, lernt, begreift, erkennt und seine Handlungen entsprechend seinem Entwicklungsstand anpasst. Gegenwärtig leben wir in einer Zeit des ungestümen Aufbruchs. Zur Zeit des Erscheinens des Imam Mahdi (a.) wird die Menschheit erwachsener geworden sein, was meint, es bricht eine Zeit der Vervollkommnung, der Wissenschaft, des Verstandes, der Ethik und der menschlichen Gesellschaft an. Sowohl Gelehrte der schiitischen wie sunnitischen Konfession überliefern, dass, wenn dem Diesseits nur noch ein Tag bliebe, Gott diesen einen Tag solange ausdehnen würde, bis der Imam Mahdi (a.) erscheint und seine gerechte Herrschaft auf Erden errichtet, weil dies von Gott so beschlossen ist. Ebenso gibt es eine Prophetenaussage, dass der Mahdi kommen wird, wenn die Menschheit voller Kontroversen und Auseinandersetzungen ist, in einer erdbebenreichen Zeit. Gemeint sind hiermit nicht nur Erdbeben im wörtlichen Sinne, sondern das was geschieht verursacht durch menschliches Wirken, und Mensch wie Natur in großer Gefahr sein werden. Den Mahdi werden wir erleben, wenn das Maß an Ungerechtigkeit und Tyrannei überschritten ist, dann wird er für Gerechtigkeit und Frieden auf Erden sorgen zum Wohlgefallen Gottes und zur Freude seiner Geschöpfe, einem Prophetenwort entsprechend. Die Schätze der Welt werden dann gerecht verteilt werden. Der Mahdi wird die zu jener Zeit Herrschenden und ihre Stellvertreter zur Rechenschaft ziehen, diese berichtigen und Gerechtigkeit herstellen. Das Verborgene und Unerkannte wird enthüllt, das Ungekannte offenkundig. Jenen, die von Menschenrechten und Freiheit reden, wird offensichtlich gemacht werden, dass ihre bisherigen Annahmen darüber weit entfernt von der Realität sind. Die Heiligen Schriften werden eine Widerbelebung erfahren. Jene, die den Armen helfen möchten, werden keine finden, denen sie helfen können, weil Armut und Bedürftigkeit verschwinden werden. Es wird allen Ortens Sicherheit für Frauen wie für alle Menschen geben, so dass sie sich ungehindert bewegen können ohne eines Schutzes zu bedürfen. Es werden Friedfertigkeit, Freundschaft, Sicherheit, Freiheit unter den Menschen und eine gerechte Verteilung der Reichtümer der Erde nach den Gesetzen Gottes allgegenwärtig sein. Die Menschen werden aufrichtig und ehrlich in ihren Reden und Taten sein. Lüge, Betrug, Argwohn, Hinterlist und ähnliches wird ihnen dann fremd sein. Der Mensch wird erkennen, dass Gerechtigkeit als natürliche, gottgegebene, selbst gewollte Gerechtigkeit mehr in sicht trägt, als nur das Recht des anderen nicht zu verletzen, damit er das seinige nicht verletzt. Das Handeln der Menschen wird dann gerecht und selbstlos sein. Der Mensch vollendet sich in seiner Entwicklung zur Vollkommenheit unter einer gerechten Herrschaft auf der ganzen Welt, die sich stützt auf Gottesgewissheit, Gotterkennen, Gottergebenheit und ist orientiert am Qur’an, dem Wort Gottes. Muhammad ibn ´Adschlan überlieferte von Abu ´Abdillah (Imam Sadiq, a.), dass er sagte: „Wenn der Qa´im (a.) kommt, wird er die Menschen aufs Neue zum Islam einladen und sie zu etwas geleiten, was verloren gegangen war, und von dem die Masse (der Menschen) abgeirrt war. Er wird nur deswegen „al-Mahdi“ (derjenige, der leitet) genannt, weil er sie zu etwas leitet, von dem sie abgeirrt waren, und er wird „al-Qa´im“ (derjenige, der sich erhebt) genannt, weil er sich mit der Wahrheit erheben wird.“ („A´lam al-Wara“:431) Die Religion des Islam birgt in sich den positiven Zukunftsgedanken gemäß Gottes Willen. Der Weg dahin und zum Erscheinen des Imam Mahdi (a.) ist „bestes Tun“, wie es in Bihar ul Anwar, B. 52, Kapitel 122 überliefert wird. Im Qur’an heisst es dazu in Sura al-i-Imran (3), Vers 103: „Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! Und gedenkt Allahs Gunst an euch, als ihr Feinde wart und Er dann eure Herzen zusammenführte, worauf ihr durch Seine Gunst Brüder wurdet. Und (als) ihr am Rand einer Feuergrube wart und Er euch dann davor errettete. So macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget! Verschiedentlich wird die Ansicht vertreten, dass der Erwartungsgedanken „Mahdawiyat“ erst ab der Zeit der Geburt des Imam Mahdis im 3. Jahrhundert nach der Hijjra entstanden wäre. Doch dem widersprechen Qur’an und Ahadith. Beispielsweise in Sure al-Anbiya (21), Vers 105: „Und Wir haben bereits im Buch der Weisheit (zabur) nach der Ermahnung geschrieben, das Meine rechtschaffenen Diener das Land (die Erde) erben werden.“ Oder auch in Sura as-Saff (61), Vers 9: „Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt hat, um ihr die Oberhand über alle Religion zu geben (um sich sichtbar zu machen), auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.“ Der Propheten gab in seinen Worten an seine Gemeinschaft viele Hinweise auf das Erscheinen des Mahdi, diese sind sunnitischen wie schiitischen Muslimen gleichwohl bekannt und vertraut. Der Erwartungsgedanken an den Mahdi selbst wurde unter der Gemeinschaft der Muslime etwa ab Mitte des 1. Jhd. nach Hijjra spürbar. Entsprechend der Weisheit 147 im Najul Balagha ist überliefert, dass Imam Ali, Amir al Muminin, am Schluss eines Gespräches mit Kumayl, wo er über das Wissen sprach, und das, was er weiß, und er es niemandem sagen könne etc.: „… Allerdings – die Erde wird niemals ohne Gottes Hujjat sein. Das heißt, Gottes Hujjat – offenkundig oder aber verborgen – wird es immer auf Erden geben …“ Manche hegen die Gedanken im Hinblick auf das Erscheinen des Mahdi, dass man nichts gegen Tyrannei, Gewalt, Ungerechtigkeit usw. unternehmen solle und nur abwarten, bis es so schlimm würde, dass die Verheissung komme. Diese Leute sind gegen jegliche Verbesserungen und Reformen und auch gegen eine Erstarkung der Ummah, es dürfe nichts unternommen werden, bis der Mahdi kommt. Dies ist jedoch eine falsche Annahme. Dinge müssen sich entwickeln und heranwachsen, wie das Saatkorn im verborgenen Boden und wenn es die Stufe erreicht hat, durch die Erde in seinem Wachsen hervorbricht, genauso scheinbar explosionsartig wie umwälzende Veränderungen und Revolutionen, wenn man ihre Vorboten und die Prozesse, die diesen vorangehen, übersieht. Die Religion gebietet das Gute und verwehrt das Schlechte. Gemäß diesem Grundsatz besteht ebenso die Pflicht keine Verpflichtung gegenüber Gott zu unterlassen. Der Mahdi ist bisher noch nicht erschienen, da der Mensch die entsprechende Reife und den Grad an Vollkommenheit, der hierfür erforderlich ist, noch nicht erreicht hat. Die Entwicklung der Menschheit gleicht einer sich nach oben höher entwickelnden Spirale. Es gibt Überschneidungspunkte, Dinge, die scheinbar im Wiederkommen sind, allerdings auf einer höheren Ebene. Verwirrung und Entwirrung wechseln sich dabei ab auf der jeweiligen Entwicklungsstufe. Das weltweite Chaos wird sich in logischer Konsequenz weltweit zuspitzen, um sich darauf wieder abzuwechseln mit Zeiten von Ordnung, Regeln und Harmonie, um darauf auf höherer Stufe wieder Chaos mit sich zu bringen. Unsere Bemühungen sollten dahingehend sein, aufzuklären, zu reformieren, zu beschleunigen, zu verbessern, da wir dabei heranreifen und wachsen ebenso auf höherer Stufe und uns in Vollkommenheit weiterentwickeln können, um eines Tages reif zu sein für das Erscheinen des Mahdi, dass dann völlig unerwartet über uns hereinkommen wird. Der Prophet (s.) und die nach ihm folgenden Imame lebten uns vor, was Gerechtigkeit (al adl) ist und was sie in sich birgt. Ali (a.) sagt in seiner 437. Weisheit im Najul Balagha: „Die Gerechtigkeit platziert die Dinge an der richtigen Stelle.“ Gerechtigkeit ist ein Schöpfungsprinzip, ihr Sinn und Ziel. Die Religion steht hierbei für Gerechtigkeit nach den Prinzipien einer höheren Gerechtigkeit, die Gott gegeben ist und die wir kennenlernen und verinnerlichen müssen. Die Religion fungiert hierbei als unser Wegweiser zur Vollkommenheit und Gerechtigkeit. Gott hat seine Schöpfung planvoll und zielbewusst gestaltet. Wollen wir ein Gott gegebenes Leben führen und uns ihm nähern, so kommen wir nicht umhin, ebenfalls unser Leben zu planen und ihm ein Ziel dessen untergeordnet zu geben. Gott will dabei, dass seine Schöpfung als Mensch wahrlich menschlich wird, vollkommen wird, sich seiner Vollkommenheit nähert. Wir müssen erkennen lernen, dass jedes Ding, jede Form ihren ihm eigenen Platz und ihre ihm eigenen Eigenschaften in der gesamten Schöpfung innehat. Gott hat uns mit einem Willen ausgestattet, der uns befähigt, dass ein jeder sich für seinen Lebensweg entscheidet. Ein jeder hat die Wahl zwischen richtig und falsch, gut und böse zu unterscheiden. Dies bedingt durch seinen individuellen Grad an Erkenntnis, seinem individuellem Wissensstand, seinen individuellen Zielen und wie und auf welche Art und Weise er diese nützt, wie ein jeder sein Denken und seine Handlungen bedenkt sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Gott leitet dabei jene recht, wen Er will und wer sich um Gottes Nähe bemüht und seinen Weg sucht, dem wird Er helfen. Der Teufel, sowohl der Innere, das eigene Ego, als auch der Äußere, müht sich ebenfalls den Menschen vom echten Weg auf seinen Weg abzubringen. Er flüstert ein, das Diesseits zu nutzen für seinen eigenen Nutzen und die anderen nicht zu bedenken und das Jenseits nicht zu bedenken, seinen Trieben und Begierden zu folgen, wie Machtstreben, Eigennutz und Profitstreben, die Rechte der anderen beiseite zu lassen und diese sogar zu übertreten. Und lässt sie so zu Tätern an seiner Schöpfung werden und macht Teile seiner Schöpfung zu Opfern. Unterdrückung, Tyrannei und Ungerechtigkeit sind die Folge dessen. Doch Gott ermahnt uns, das Richtige zu tun, beispielsweise sagt er in Sura an-Nahl (16), Vers 90: „Allah gebietet Gerechtigkeit, gütig zu sein und den Verwandten zu geben; Er verbietet das Schändliche, das Verwerfliche und die Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, auf dass ihr bedenken möget.“ Oder in Sura al-Hadid (57), Vers 25: „Wir haben ja Unsere Gesandten mit den klaren Beweisen gesandt und mit ihnen die Schrift und die Waage herabkommen lassen, damit die Menschen für die Gerechtigkeit eintreten. Und Wir haben das Eisen herabkommen lassen. In ihm ist starke Gewalt und Nutzen für die Menschen -, damit Allah kennt (vor sich selbst und den Menschen kenntlich macht), wer Ihm und Seinen Gesandten im Verborgenen hilft. Gewiss, Allah ist stark und allmächtig.“ In diesem Vers, der sich auf alle Gesandten bezieht, wird auch deutlich, dass alle Menschen über ihre verschiedenen Propheten zur Gerechtigkeit und Rechtleitung gemahnt werden. Gerechtigkeit zeigt sich im Leben und im Frieden, Ungerechtigkeit hingegen verdirbt das Leben und bringt Drangsal und Tod. Gott spricht in Vers 29 der Sura Al-A’raf (7): „Sag: Mein Herr hat Gerechtigkeit geboten, und ihr sollt euer Gesicht bei jeder Gebetsstätte aufrichten und Ihn anrufen, (wobei ihr) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sein sollt). So wie Er euch anfangs gebracht hat, werdet ihr zurückkehren.“ Meiner Meinung nach bezieht sich das Aufrichten bei jeder Gebetsstätte nicht ausschließlich auf die rituellen Gebete, sondern auf alles, was wir tun im Gedenken Gottes, auf unsere guten Handlungen im gesellschaftlichen und sozialen Leben, unsere Arbeiten, die wir erledigen, unser Umgang mit unserer Familie, Nachbarn, Freunden, Kollegen und auch mit unseren Feinden. Die Gerechtigkeit geht auch immer mit der Wahrheit einher. Es kann keine Gerechtigkeit ohne Wahrheit geben und die Wahrheit führt zur Gerechtigkeit. Mit einigen Anstrengungen ist die Gerechtigkeit annäherungsweise in verschiedenen Stufen und an verschiedenen Orten gegenwärtig, jedoch nicht die höhere Gerechtigkeit, die von Gott gewollte, für alle Menschen und an allen Orten der Welt. Solange arm neben reich existiert, solange Menschen unterdrückt werden und diskriminiert auf Grund ihrer Herkunft , ihrer Nationalität, solange Menschen mancher Staaten die Menschen anderer Staaten überfallen, unterdrücken, ausrauben, und dergleichen mehr, gibt es keine wahre Gerechtigkeit. Die wahre Gerechtigkeit kann erst erzielt werden, wenn der Mensch reicher an Vollkommenheit, Wissen und Weisheit sein wird. Um dies zu erlangen, benötigt der Mensch einen Weg, eine Religion, sein Herz und sein Verstand müssen bereit sein zu empfangen, sein Geist bereit zum Erkennen und alles im Einklang miteinander zu verstehen. Ungerechtigkeit bringt Kummer, Sorgen und Not mit sich. Mit der Gerechtigkeit hingegen kehrt Ruhe und Friede ein. Dies ist so im Mikrokosmos des einzelnen Individuums und überträgt sich auf den Makrokosmos der menschlichen Gesellschaft. Jemand der ungerecht gegen sich selbst ist, wird auch ungerecht im gesellschaftlichen Leben sein. Eine Gesellschaft kann sich nicht gut weiter entwickeln, wenn manche Teile von ihr übervorteilt werden und die anderen Teile dafür ihres Rechtes beraubt werden. Nur eine gerechte Gesellschaft mit Menschen, die gerecht gegenüber sich selbst und anderen sind, kann sich stabil entwickeln, was zur Zufriedenheit und Ausgewogenheit der Gemeinschaft führt. Wenn die Waagschalen gleich voll sind, lassen sich Herausforderungen und Probleme leichter und besser lösen bzw. tritt so manches Problem erst gar nicht auf. Die Gesellschaft als ganzes spiegelt sich in dem Grade der Entwicklung und Vervollkommnung ihrer einzelnen Individuen wider. Ungerechtigkeit führt zur Werteverschiebung in der Gesellschaft, und wie viel hören wir und erleben wir gegenwärtig davon. Verdrehung der Wahrheiten, üble Nachrede, Verleumdung, ungerechte Verteilung der Güter sind an der Tagesordnung. Die Armen werden immer ärmer, während die Reichen immer reicher werden. Die Menschen spalten sich bzw. sind gespalten in Gruppierungen je nach Stand und Interesse, in der Endkonsequenz zerfällt die Gesellschaft. Imam Ali sagte diesbezüglich: „Der Untergang der Staaten wird durch vier Merkmale erkannt: Verlust der Fundamente, Festhalten an Nebensächlichkeiten, Bevorzugung niederträchtiger Menschen und Verstoßung angesehener Menschen“ (Ghurar al-Hikam, B. 2, S. 386) In seiner 32. Predigt im Najul Balagha mahnt Imam Ali die Gläubigen: „O ihr Menschen, wir leben in einer düsteren und undankbaren Zeit! Wohltäter werden als Missetäter betrachtet und Missetäter als Wohltäter, und die Tyrannen werden zunehmend bösartiger! Wir ziehen keinen Nutzen aus dem, was wir gelernt haben und fragen nicht nach dem, was wir nicht wissen, und fürchten kein Unheil, bis es uns heimsucht!“ Und Gott warnt die Menschen im Qur’an vor ungerechtem Tun. Wir lesen z. B. in in Sura Al-i-Imran (3), Vers 21: „Diejenigen, die Allahs Zeichen verleugnen, die Propheten zu Unrecht töten und diejenigen unter den Menschen töten, die Gerechtigkeit befehlen, denen verkünde schmerzhafte Strafe!“ Die Gerechtigkeit ist die Grundlage allen Seins, ihre Aufrechterhaltung und Hinführung ist Grundsatz von Glaube und Vernunft. Im Umgang mit der Gerechtigkeit müssen wir einerseits innere Widerstände, die im Charakter liegen bedenken, wir müssen gerecht gegen uns selbst sein und in äußeren Widerständen gerecht gegen andere sein, ihre Rechte wahren. Dabei ist es wichtig, unsere Grenzen zu erkennen und zu wahren. Menschen, die sich selbst unterdrücken, können nicht gerecht gegenüber anderen sein, oftmals potenziert sich die Selbstunterdrückung des Innerenn in der Unterdrückung nach außen. Gott spricht von diesen Menschen im Qur’an in Sura Al-i-Imran (3), Vers 135: „Und diejenigen, die, wenn sie eine Abscheulichkeit begangen oder sich selber Unrecht zugefügt haben, Allahs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten- und wer sollte die Sünden vergeben außer Allah? – und (die) nicht auf dem beharren, was sie getan haben, wo sie doch wissen.“ Der Islam basiert auf Gerechtigkeit und macht die Großzügigkeit überflüssig, weil alles gerecht verteilt ist, und ein jedes an seinem Platz. Gleichfalls verurteilt er jegliche Form von Unterdrückung. Akzeptiert der Unterdrückte seine Unterdrückung, so macht er sich mit schuldig an der Unterdrückung, da der Tyrann in Folge dessen dazu neigt, die Tyrannei zu erhöhen und die Schwäche des Gegners noch mehr auszunutzen. In Man la yahdurhul Faqih (B. 2, S. 7) heisst es: „Die Leute sind nur durch die Laster der Reichen arm, bedürftig, hungrig und kleiderlos geworden.“ Aus all den aufgezeigten Gründen ist es erforderlich, dass die Menschen sich ihres Menschseins bewusst werden, ihre Fähigkeiten erkennen, sich auf die Suche nach Wissen begeben, ihr Denken und Handeln weiterentwickeln, um vollkommener und reifer zu werden. Die Menschen müssen sich selbst verbessern, um bereit zu sein für das Erscheinen des Mahdi, wenn Gott es will. Literaturverzeichnis [1] Dr. Razavi Rad, M.: Der Lebensweg Mohammads, Erste Auflage 1995, Verlag Traugott Bautz, Nordhausen, Institut für Islamische Bildung e.V. Hamburg, S. 85 – 86, S. 93 – 104 [2] Motahhari, Morteza Shahid Ostad: Die Imame (a.s.) und Ihr Weg, übersetzt von H. Kamalian, 1997, Herausgegeben von Islamic Culture and Relations Organization, Department of Translation, S. 201 – 237 [3] Qur’an, König-Fahd-Komplex, Königreich von Saudi-Arabien [4] Scheich al-Mufid: Kitab ul Irschad (Das Buch der Rechleitung), pdf-Version im Internet, B. 2, S. 251 [5] Tabataba’i, Allama Sayyid Muhammad Husayn: Die Schia im Islam, 1996 Islamisches Zentrum Hamburg e.V., S. 124, S. 137 – 143, S. 167 -175 [6] www.eslam.de: 2006 - m-haditec GmbH & Co KG, Geschäftsführer Dr.-Ing. Gürhan Özoguz, gefördert von der Kulturabteilung der Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin.