Fadak ist ein Landstrich in der Nähe von Chaibar, die eine Oase einschließt. Es war ein kleiner Ort mit einigen Häusern und fruchtbaren Feldern. An diesen Landstrich ist eine der tragischen Ereignisse in der islamischen Geschichte gekoppelt.
Fadak war im Besitz von Fatima (a.) und der Landstrich wurde durch Abu Bakr enteignet. Daher wird das Thema in vielen muslimischen Geschichtsbüchern ausgeklammert.
Als Abu Bakr nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s.) und seiner Wahl in Sakifa das Kalifat antrat, beschloss er Fatima (a.) den Landstrich Fadak zu nehmen. Fadak hatte einst einigen Juden gehört. Die ehemaligen Besitzer Fadaks hatten vom Erfolg der Muslime in Chaibar erfahren und eine Delegation zu Prophet Muhammad (s.) entsandt, um ein Friedensabkommen vorzuschlagen. Prophet Muhammad (s.) ging auf ihr Angebot ein. Ein Friedensvertrag wurde unterzeichnet und die Hälfte der Ländereien Fadaks wurde daraufhin Prophet Muhammad (s.) zur Verfügung gestellt als sein persönliches Eigentum.
Erträge der betreffenden Gegend verteilte Prophet Muhammad (s.) unter den Bedürftigen und Notleidenden, bis der Vers aus dem Heiligen Qur'an hinabgesandt wurde: "Gib den Angehörigen, was ihnen zusteht!" (17:26). Ausgehend von dieser göttlichen Anweisung schenkte Prophet Muhammad (s.) Fadak am 22. Rabi-ul-Awwal 3 n.d.H. seiner Tochter Fatima (a.). Zu diesem Thema gibt es viele Überlieferungen. Unter anderem:
- Abu Sa'id Hadari berichtet: Als der 26. Vers der Sure Isra hernieder kam, sagte der Prophet zu Fatima (a.): "Fadak soll dir gehören!"
- Atiyya überliefert: Als der Vers hinabgesandt ward, rief der Prophet Muhammad (s.) Fatima (a.) zu sich und schenkte ihr Fadak.
- Imam Ali (a.) sagte: Der Gesandte Gottes schenkte zu seinen Lebzeiten Fatima seine Ländereien Fadak.
Fadak war ein üppiges, ertragreiches Gebiet, über das geschrieben wurde: "Jährlich erbrachte es einen Erlös von etwa 24000 oder sogar 70000 Dinar".
Die umfangreichen Erträge aus Fadak können an folgenden Gegebenheiten abgelesen werden: Abu Bakr antwortete Fatima (a.), die zu ihm gekommen war, um Fadak zurückzufordern zunächst mit dem Argument: Fadak wäre nicht Eigentum Prophet Muhammads (s.), sondern Allgemeinbesitz der Muslime, woraus Truppen zu finanzieren seien. Und als Muawiya ibn Abu Sufyan das Kalifat an sich riss, teilte er Fadak unter Marwan ibn al-Hakam, Umar ibn Uthman und seinem Sohn Yazid ibn Muawiya auf, was zudem dem angeblichen gemeinnützigen Charakter widersprach.
Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass Prophet Muhammad (s.) all seinen Besitz und irdischen Gütern zur Verwirklichung seiner hohen Ziele einsetze, und er führte mit seiner Frau Chadidscha (a.) und dem im Haus lebenden Fatima (a.) und Imam Ali (a.) selbst ein bescheidenes Leben.
Bereits zu Lebzeiten war Prophet Muhammad (s.) klar, dass manche der arabischen Sippen einem Kalifat Imam Alis (a.) nicht wohlwollend gegenüberstanden. Daher war es gemäß schiitischer Ansicht, sein Bestreben, Imam Ali (a.) eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit zu gewähren, mit der er Armen und Hilflosen aus ihrer Not helfen und den Bedürfnissen der Gesellschaft nachkommen konnte, unabhängig davon, wie man ihm sein Kalifat streitig machen würde. Daher schenkte er Fatima (a.) Fadak. So stand bereits zu Lebzeiten des Propheten Muhammad (s.) Fadak seiner Tochter Fatima (a.) zur Verfügung. Sie nutzte einen geringen Teil seiner Erträge für sich und ihre Familie, das übrige aber gab sie Bedürftigen. Als Abu Bakr sie enteignete wies er an, die Arbeiter und Bauern, die sie in den dortigen Ländereien angestellt hatte, zu vertreiben und sie durch eigene zu ersetzen.
Fatima (a.) ging zu Abu Bakr und sprach: "Warum hast du meine Leute, die ich in Fadak eingesetzt hatte, vertrieben? Mein Vater hat mir noch zu seinen Lebzeiten Fadak geschenkt!" - Abu Bakr erwiderte: "Obwohl ich weiß, dass du nicht lügst, musst du Zeugen für deine Behauptung herbeibringen!" Fatima (a.) zog daher Umm Ayman und Imam Ali (a.) als Zeugen hinzu. Umm Ayman sagte zu Abu Bakr: "Ich schwöre bei Gott! Weißt du, was der Prophet über mich gesagt hat? Weißt du, dass er gesagt hat, dass Umm Ayman ins Paradies einkehren wird?" Abu Bakr entgegnete: "Jawohl, das weiß ich!" Darauf sagte Umm Ayman: "Nun bezeuge ich also, dass der Prophet, nachdem der Vers (s.o.) herniederkam, Fadak Fatima geschenkt hat!" - Imam Ali (a.) bezeugte ebenfalls diese Begebenheit. Abu Bakr hatte keine andere Wahl, als Fadak an Fatima (a.) zurückzugeben. Er setzte ein diesbezügliches Schreiben auf und händigte ihr dieses aus.
Da trat Umar ibn Chatab hinzu und fragte: "Was geht hier vor?" Abu Bakr antwortete: "Da Fatima sagt, Fadak gehöre ihr und Zeugen für ihre Aussage erbrachte, habe ich ihr die Ländereien zurückgegeben." - Umar entriss Fatima (a.) das Schreiben, spuckte darauf und vernichtete es. Daraufhin sagte Abu Bakr, Umar Vorgehen unterstützend: "Entweder musst du noch einen weiteren männlichen Zeugen herbeiholen oder aber abgesehen von Umm Ayman, noch eine weitere Frau, die deine Worte bezeugt!" Diese Argumentation war eine Pervertierung der islamischen Rechtssprechung, da es ja keinen Gegenanspruch gab! Dennoch hat der Disput in der Folge zu sehr unterschiedlichen Wertungen der Zeugenaussage von Frauen unter den Rechtsschulen geführt.
Fatima (a.) verließ gemäß Berichten mit Tränen in den Augen das Haus Abu Bakrs. Einer anderen Überlieferung zufolge schworen Umar und Abdurrahman ibn Auf, dass der Prophet Muhammad (s.) den Erlös aus den Erträgen Fadaks unter den Muslimen verteilt habe und daher es dem Gemeinwohl zustehe. Eines Tages ging Imam Ali (a.) zu Abu Bakr und sagte: "Warum hast du Fadak, das der Gesandte Gottes Fatima (a.) geschenkt hat, enteignet?" Abu Bakr antwortete: "Sie muss Zeugen herbeibringen, die ihre Aussage bestätigen. Da ihre Zeugen nicht ausreichen, ist deren Bezeugung nicht anerkannt worden." - Imam Ali (a.) entgegnete: "Abu Bakr, willst du in Bezug auf uns nach anderen Gesetzen als denen, die für die übrigen Muslime gelten, urteilen?", was Abu Bakr verneinte! Imam Ali (a.) fragte daraufhin: "Wenn jemand Geld in Händen hätte, von dem ich sagte, es sei meines und zu dir käme, damit du diesbezüglich Recht sprächest,... von wem würdest du Zeugen verlangen?" - Abu Bakr antwortete: "Von dir, da das Geld in Händen eines anderen ist." - Daraufhin sagte Imam Ali (a.): "Warum verlangst du dann, dass Fatima Zeugen für ihre Aussage bringt, da doch Fadak in ihrem Besitz war, als du es enteignetest?" - Abu Bakr schwieg. Umar aber sagte: "Oh Ali, lass derartige Reden!"
Den rechtlichen Bestimmungen entsprechend hätte tatsächlich nicht Fatima (a.) Zeugen zu erbringen, sondern Abu Bakr.
Eines weiteren Tages ging Fatima (a.) zu Abu Bakr und sprach - unter Anführung von Beweisen und Begründungen - über ihr väterliches Erbe. Sie sagte: "Oh Abu Bakr! Warum gibst du mir nicht, was mir mein Vater hinterließ?" - Abu Bakr entgegnete mit einer neuen Argumentation: "Propheten vererben nichts!" - Fatima (a.) entgegnete: "Hat Gott denn etwa im Qur'an nicht gesagt; 'Salomo (a.) war Davids (a.) Erbe (vgl. 27:16).' Hat Salomon etwa nicht von David (a.) geerbt?" - Abu Bakr wusste darauf nichts zu antworten, er wiederholte daher nur verärgert: "Habe ich dir nicht gerade gesagt, dass Propheten nichts vererben?" - Fatima (a.) zählte weiter auf: Hat etwa der Prophet Zacharias (a.) nicht zu Gott gesprochen: "Gewähre du mir darum einen Nachfolger, auf dass er mein Erbe sei und Erbe von Jakobs (a.) Haus (vgl. 19:6)!" Wieder entgegnete Abu Bakr das Gleiche.
Fatima (a.) wand erneut ein: "Hat Gott denn im Koran nicht gesagt: "Jene, die den Besitz der Waisen widerrechtlich verzehren, schlucken Feuer in ihren Bauch, - sie sollen in flammendes Feuer stürzen! (vgl. 4:10) Abu Bakr, bin ich etwa nicht Kind des Propheten?" Abu Bakr konnte ihr keine überzeugende Antwort geben. Er wiederholte: "Propheten vererben nichts!" Das ist in jenem Konflikt noch heute das Hauptargument, welches in sunnitischen Büchern genannt wird, obwohl es dem Heiliger Qur'an widerspricht, denn alle Argumente Fatimas (a.) waren Verse aus dem Heiligen Qur'an.
Um sein Vorgehen zu rechtfertigen, brachte Abu Bakr einen angeblichen Ausspruch des Prophet Muhammad (s.) an, und Aischa und Hafsa, die Töchter von Abu Bakr bzw. Umar bestätigten es. Im Rahmen dieser Diskussion wird ein methodischer Unterschied bei der Betrachtung des Heiligen Qur'an deutlich. Während Schiiten jegliche Aussage, die dem Heiligen Qur'an widerspricht nicht akzeptieren, sind Sunniten bei Überlieferungen der für sie unanzweifelbaren Personen der Meinung, dass der Widerspruch auf Interpretationsunterschieden gründet.
Interessant hierbei ist, dass die gleiche Aischa, die die Richtigkeit der Aussage ihres Vaters Abu Bakr bestätigte, später zu Zeiten des Kalifats Uthman ibn Affans von diesem das Erbe des Propheten verlangte. Uthman hatte ihr daraufhin geantwortet: "Hast du denn damals nicht gesagt, dass der Prophet geäußert habe: 'Wir Propheten vererben nichts', weshalb Fatima auf das Erbe ihres Vaters verzichten musste? Wie kommt es, dass du nun auf das Erbe des Propheten Anspruch erhebst?!"
Fatima (a.) wollte nach der Enteignung und dem gescheiterten Versuch der internen Problemlösung nunmehr in die Öffentlichkeit gehen und kündigte das auch an. Es galt als Sensation: Fatima (a.), die Tochter des Prophet Muhammad (s.), wird in der Moschee eine Rede halten! Alle, die Auswanderer und die einheimischen Helfer eilten zur Moschee. Die Frauen der Haschimiten begleiteten sie zur Moschee. Die Rede Fatimas (a.) nach der Enteignung durch Abu Bakr ist bis heute erhalten.
Ibn Abu al-Hadid schreibt zu der Rede: "Ich fragte Ali Ibn Faruqi, einen Lehrer an der Schule Bagdad: 'Bestand der Anspruch, den Fatima (a.) erhob, zu Recht?' Er sagte: 'Ja!' Ich: 'Warum gab dann aber Abu Bakr Fadak nicht an sie zurück? Ihm war doch klar, dass sie Recht hatte!' Der Gelehrte lächelte und antwortete: 'Wenn er ihr an jenem Tage Fadak zurückgegeben hätte, konnte sie am nächsten Tag das Kalifat für ihren Gatten fordern. Abu Bakr hätte dann sein Amt abtreten müssen, ohne dass er in der Lage gewesen wäre, etwas dagegen zu unternehmen. Schließlich war sie als diejenige, die die Wahrheit sprach und Recht hatte, bestätigt worden.'"
Daraufhin sprach Abu Bakr zum Volk: "Oh Tochter des Gesandten Gottes! Dein Vater war freundlich und gütig gegen alle Gläubigen. Natürlich ist Muhammad dein Vater, nicht der der anderen Frauen. Er ist auch der Bruder deines Gatten und er hatte Ali lieber als alle anderen. Jeder, der euch gern hat, wird errettet sein und jeder, der euch feindselig gesonnen ist, wird Schaden nehmen. Ihr seid die Familie des Propheten, ihr führt uns Glück, Wohlergehen und dem Paradiese zu. Oh du beste aller Frauen und Tochter des besten aller Propheten! Deine hohe Aufrichtigkeit, Vernunft und Tugend ist niemandem unbekannt. Niemand darf dir dein Recht vorenthalten und dir streitig machen. Jedoch, bei Gott! Ich tue nichts, was gegen das Wort deines Vaters wäre! Alles, was ich unternehme ist von ihm erlaubt worden! Wahrhaftig, ich lüge nicht! Ich hörte, wie dein Vater sagte: Wir Propheten lassen Gold, Silber, Haus, Grund und Boden nicht als Erbe zurück. Außer Wissen und Prophetentum vererben wir nichts. Das, was wir an irdischen Gütern zurücklassen, steht dem Kalifen der Muslime zur Verfügung. - Ich aber will von dem Erlös der Fadak-Erträge Waffen kaufen und gegen die Gotteslästerer zu Felde ziehen! Denke nur nicht, dass ich allein und eigenmächtig Fadak beschlagnahmt hätte! Nein, es geschah mit dem Einverständnis aller Muslime. - Allerdings: Mein persönliches Eigentum steht euch zur Verfügung. Alles, was du willst, nimm davon. Ich habe nichts dagegen! Wie könnte es angehen, dass ich mich den Anordnungen deines Vaters widersetzte!!"
Fatima (a.) entgegnet: "Geheiligt sie Gott! Mein Vater, der dem Wort Gottes niemals zuwiderhandelte, hat sich ebenfalls in keinster Weise den Geboten des Islam widersetzt! Habt ihr abgemacht, Verrat zu üben und meinen Vater zu verleumden?! Euer Vorgehen entspricht genau jenen Listen, derer ihr euch zu Lebzeiten des Gesandten Gottes bedientet. Hat Gott denn etwa nicht im Koran die Worte des Zacharias wiederholt, der sagte: Gewähre du mir einen Nachkommen, auf dass er mein Erbe sei und Erbe des Hauses Jakobs und: Salomo war Davids Erbe. Sind denn etwa die göttlichen Erbgebote nicht im Koran festgehalten? Wie kann es angehen: All dieses steht im Koran geschrieben und ihr wisst darüber Bescheid, dennoch wollt ihr List und Betrug anwenden?! Außer mich in Geduld zu fassen und langmütig zu sein, bleibt mir wohl kein anderer Weg... "
Abu Bakr gab als Antwort: "Was Gott, der Prophet und du sagen, ist schon richtig. Doch die Muslime sollen entscheiden. Schließlich sind sie es. die mich mit dem Kalifat beauftragten und ihrem Beschluss gemäß wurde mir Fadak übertragen!"
Abu Bakr meinte zu Umar: "Warum ließest du mich Fadak nicht an Fatima zurückgeben? Wie konntest du mich in einen solchen Engpass hineinmanövrieren? Ich meine, es wird nach wie vor das Beste sein, Fadak abzutreten, damit wir endlich Ruhe finden!" Umar antwortete: "Es ist nicht ratsam, Fadak abzugeben. Vergiss nicht, dass ich nur dein Wohl im Auge habe!" Abu Bakr fragte: "Wie soll ich mich nur angesichts der aufgebrachten Bevölkerung verhalten?" Umar entgegnete: "Die Erregung der Leute ist nur oberflächlicher Art. Sie wird sich schnell wieder legen. Verrichte du das Gebet, zahle die Zakat, gebiete das Gute und verwehre das Schlechte..., so, wie es im Koran heißt. Mehre die islamische Gemeinwohlkasse [bait-ul-mal] und such deine Verwandten auf, damit Gott dir deine Schuld vergibt Schließlich heißt es im Qur'an: Gutes löscht Schlechtes aus!" Abu Bakr legte seine Hand auf die Schulter Umars und entgegnete erleichtert: "Welch guter Rat!"
Die Geschichte ging noch sehr lange weiter und mündete in den tragischen gewaltsamen Tod Fatima (a.).
Abu Bakr und Umar gaben Fadak nicht heraus. Als Uthman ibn Affan ibn Affan nach dem Tode Umars Kalif wurde, gab er Fadak an Marwan ibn al-Hakam, seinem Cousin, und das war einer der Gründe für Unruhe unter Muslimen gegen Uthman, welche in Revolte gegen ihn und seine Ermordung mündeten. Marwan pflegte das Getreide und andere Feldfrüchte davon zu verkaufen für mindestens zehntausend Dinare pro Jahr und häufte sich Reichtum an.
Als Imam Ali (a.) das Kalifat antrat, ordnete er nicht an, das enteignete Fadak zurück zu geben. Diese Begebenheit wird von Sunniten dahingehend gedeutet, dass die Enteignung Fatimas (a.) doch rechtend gewesen sei. Hingegen weisen Schiiten darauf hin, dass ein Machthaber und Verantwortungsträger im Islam seine Macht und Verantwortung immer dafür einsetzen muss, anderen Gerechtigkeit zukommen zu lassen und nicht sich selbst. Damit sollte dem bevorstehenden Missbrauch im Rahmen des umayyadischen Kalifats deutlich aufgezeigt werden, dass ein Oberhaupt seine Macht niemals für sich selbst einsetzen darf, nicht einmal zur Widerherstellung des eigenen Rechts.
Als Muawiya ibn Abu Sufyan das Kalifat ans ich riss, wurde er Anteilshaber von Marwan und anderen an Fadak. Er teilte Marwan ein Drittel davon zu, ein Drittel Amr ibn Uthman ibn Affan und ein Drittel seinem eigenen Sohn Yazid ibn Muawiya. Es befand sich im Besitz der drei oben erwähnten Personen, bis Marwan Kalif wurde und vollständig davon Besitz ergriff. Dann schenkte er es seinen beiden Söhnen Abdulmalik ibn Marwan und Abd al-Aziz. Abd al-Aziz schenkte seinen Anteil seinem Sohn Umar ibn Abdul Aziz.
Als Umar ibn Abdul Aziz Kalif wurde , hielt er einen Vortrag und sagte: „Wahrlich, Fadak gehörte zu den Dingen, die ALLAH dem Gesandten Allahs geschenkt hatte, und kein Pferd noch Kamel wurde dagegen getrieben (zum Kampf). ..“ und erwähnte den Fall von Fadak während der vergangenen Kalifate, bis er sagte: „Dann gab Marwan es (Fadak) an meinen Vater und an Abd al-Malik. Es wurde Eigentum von mir, Walid und Sulaiman (die beiden Söhne von Abd al-Malik). Als Walid (I.) ibn Abdalmalik Kalif wurde fragte ich ihn nach seinem Anteil, und er gab ihn mir. Ich fragte auch nach Sulaimans Anteil, und er gab ihn mir. Dann sammelte ich diese drei Teile und ich besitze nichts Vorzüglicheres als das. Seid Zeugen, dass ich es in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen werde.“ Er schrieb dies an seinen Gouverneur in Medina namens Abu Bakr ibn Muhammad ibn Amr ibn Hazm und befahl ihm, auszuführen, was er in seiner Rede verkündet hatte. Dann kam Fadak in den Besitz der Kinder Fatimas (a.).
Als Yazid (II.) ibn Abdulmalik Kalif wurde, bemächtigte er sich Fadaks und die Nachkommen Fatimas (a.) wurden enteignet. Es kam in den Besitz der Banu Marwan, wie es auch vorher der Fall gewesen war. Sie reichten es von Hand zu Hand, bis das Kalifat der Umayyaden zu Ende ging und auf die Abbasiden überging.
Als Abul-Abbas as-Saffah der erste Kalif der Abbasiden wurde , gab er Fadak an die Kinder Fatimas (a.) zurück und unterstellte es Abdullah ibn al-Hasan ibn al-Hasan ibn Ali ibn Abi Talib. Als Mansur im Anschluss Kalif wurde, enteignete er Fadak erneut. Mit Mahdi ibn al-Mansur wurde Fadak wieder zurückgegeben. Musa al-Hadi und Harun ar-Raschid enteigneten sie wieder und es blieb im Besitz der Abbasiden bis von den Nachkommen Fatimas, und es war im Besitz der Abbasiden, bis Mamun Kalif wurde.
Mamun gab es zurück an die Nachkommen Fatimas im Jahre 210 n.d.H (826 n.Chr.). Diesbezüglich wurde von al-Mahdi ibn Sabiq berichtet: „Eines Tags hörte sich Mamun die Beschwerden der Leute an und richtete in (Streit-)Fällen. Die erste Beschwerde, die er erhielt, brachte ihn zum Weinen. Er fragte, wo der Anwalt von Fatima, der Tochter des Propheten, sei. Ein alter Mann stand auf und trat hervor, argumentierte mit ihm über Fadak, und Mamun diskutierte auch mit ihm, bis er al-Mamun (in der Diskussion) besiegte.“
Als Mamun rief die Gelehrten [faqih] und befragte sie über den Anspruch der Nachkommen Fatimas (a.). Sie berichteten Mamun, dass Prophet Muhammad (s.) es Fatima (a.) geschenkt hatte und dass nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s.) Fatimas (a.) von Abu Bakr verlangte, ihr Fadak zurückzugeben. Er verlangte von ihr, für ihren Anspruch Zeugen zu bringen. Sie brauchte Imam Ali (a.), Imam Hasan (a.), Imam Husain (a.) und Umm al-Ayman als Zeugen. Sie sagten zu ihren Gunsten aus, doch Abu Bakr lehnte ihre Zeugenaussage ab. Dann fragte Mamun die Rechtsgelehrten. „Was denkt ihr über Umm al-Ayman“, und sie erwiderten: „Sie ist eine Frau, für die der Prophet bezeugte, dass sie zu den Bewohnern des Paradieses [dschanna] gehört.“ Mamun diskutierte lange mit ihnen und gab daraufhin Fadak an die Nachkommen Fatimas (a.) zurück.
Er ordnete an, dass das Landstück Fadak unter die Besitz-tümer der Nachkommen Fatimas (a.) registriert wurde. Daraufhin wurde es registriert und al-Ma´mun unterschrieb es. Dann schrieb er einen Brief an seinen Gouverneur in Medina namens Qutham ibn Dschafar bezüglich Fadak.
Während dieser Periode von Mamun Kalifat war Fadak im Besitz der Nachkommen Fatimas (a.), und dies hielt an während des Kalifats von Mu'tasim und Wathiq an.
Mutawakkil entriss das Grundstück wieder. Er ergriff davon Besitz und gab es Harmala ibn Hadschdscham, und nach dem Tode al-Hadschdschams gab er es an al-Bazyar, bekannt als “der Falkner“, einen Eingeborenen von Tabaristan. Abu Hilal al-Askari erwähnte, dass sein Name Abdullah ibn Umar al-Bazyar war und fügte hinzu: „Und es gab elf Dattelpalmen dort (in Fadak), die der Prophet mit seinen eigenen Händen gepflanzt hatte. Die Nachkommen Abu Talibs pflegten jene Datteln zu sammeln. Wenn Pilger nach Medina kamen, schenkten sie ihnen die Datteln. Dadurch erhielten sie einen ansehnlichen Ertrag. Diese Nachricht erreichte Mutawakkil. Er befahl Abdullah ibn Umar, die Früchte abzuschneiden und aus ihnen Saft auszupressen. Abdullah ibn Umar schickte einen Mann namens Baschr ibn Umayya ath-Thaqafi, der die Früchte auspresste. Es wurde berichtet, dass er daraus Wein machte. Der Saft hatte Basra (auf seinen Wege zum Kalifen) noch nicht erreicht, als er schlecht wurde und Mutawakkil getötet wurde.“
Als Mutawakkil getötet wurde und sein Sohn Muntasir ihm folgte, befahl er im Jahr 248 n.d.H (862 n.Chr.) , Fadak zurück zu geben.
Nach Muntasir muss es wieder durch einen der späteren Kalifen enteignet worden sein, da Abu Hasan Ali bin Isa al-Irbili erwähnte, dass der Kalif Mu'tadhid es zurückgab. Dann schrieb er, dass Muktafi es ihnen wieder entriss. Es wird auch behauptet, dass Muqtadir es ihnen wiedergab.
Danach findet das Landstück kaum weitere Erwähnung. Es ist aber heute noch bekannt und vorhanden.